Bindehautentzündung

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    (Conjunctivitis)

    Allgemeines

    Eine Bindehautentzündung zeigt durch vermehrte Füllung der Bindehautgefäße eine Rötung der Bindehaut. Durch die taschenförmige Anordnung der Bindehaut setzen sich leicht Krankheitserreger fest, außerdem unterliegt die Bindehaut der Einwirkung chemischer und physikalischer Reize.

    Formen der Bindehautentzündung

    Es gibt zwei große Formen der Bindehautentzündung:

    a) Bei der akuten Bindehautentzündung besteht Hitzegefühl oder Brennen der Augen, Jucken, Kratzen oder Reiben, Druck- oder Fremdkörpergefühl. Absonderung von Schleimfäden, Tränen und Lichtscheu. Die Bindehaut ist geschwollen, stark gerötet, mit starker Sekretion und manchmal auch Lidschwellung.

    b) Bei der chronischen Bindehautentzündung sind die Beschwerden ähnlich wie bei der akuten Form, stehen aber mit geringer Blutüberfüllung der Gefäße und geringer Sekretion meist im Widerspruch zum geringen objektiven Befund.

    3.Ursachen der Bindehautentzündung

    Erreger der Bindehautentzündung sind allgemein Pneumokokken und Gonokokken (Augentripper), die aus der Luft ins Auge fliegen, mit den Fingern hineingewischt werden oder dem Tränensack entstammen. Viel seltener gelangen die Erreger auf dem Blut- oder Lymphweg in die Bindehaut.

    Es gibt verschiedene Infektionsmöglichkeiten:

    a) während der Geburt durch Viren des Scheidensekretes, Staphylokokken, Streptokokken oder Kolibakterien;

    b) durch Viren bei der epidemischen Bindehautentzündung (Infektion oft durch den Rachenraum und Tränenwege aufsteigend, sehr ansteckend und mit in Endemien und Epidemien auftretend). Diese Bindehautentzündung wird begünstigt durch Resistenzminderung, Verletzungen bzw. Fremdkörper- oder Staubwirkungen;

    c) durch physikalische oder chemische Reize wie Staub, Rauch oder oberflächliche Fremdkörper, Strahlenwirkungen (Schneeblindheit), Augenverätzungen durch Laugen oder Säuren;

    d) eventuell bei Überempfindlichkeit auf bestimmte Medikamente;

    e) bei infektiösen Allgemeinerkrankungen wie Masern, Röteln, Windpocken, Grippe;

    f) durch allergisch-hyperergische Ursachen wie z.B. bei einer allergischen Reaktion auf Tuberkulose (Conjunctivitis phylactaenulosa), besonders bei Jugendlichen bis zum 15. Lebensjahr, seltener bei Erwachsenen;

    g) als Begleitsymptom einer Hornhautentzündung.