Bilderbuch

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    ein Buch für Kinder, illustriert, ohne oder mit wenig Text. Nach den illustrierten ABC- und Elementarbüchern (Fibeln) des Spätmittelalters war das erste anspruchsvolle Bilderbuch der "Orbis sensualium pictus" des Johann Amos Comenius (1658). Die kleinen Holzschnitte des Werks sollten den Kindern und breiten Volksschichten eine Anschauung der wirklichen Welt vermitteln. Diese Bestrebungen wurden in der Aufklärungszeit fortgesetzt, z.B. in J. B. Basedows "Elementarbuch" mit postkartengroßen Kupferstichen von Deutschland Chodowiecki (1770-74) u.a. Im 19. Jh. kamen zahlreiche Märchenillustrationen auf, unter anderem von L. Richter. Heute in ihrem pädagogischen Wert umstritten, sind der bekannte "Struwwelpeter" von H. Hoffmann (1845) und die beliebten Bilderbuchgeschichten von W. Busch ("Max und Moritz", 1865) kunstgeschichtlich und künstlerisch immer noch von Bedeutung. Die expressionistische Malerei beeinflusste das Bilderbuch stark, noch heute spürbar in Flächigkeit und ausdruckskräftig ungebrochener Farbgebung (T. Ungerer, L. Fromm, C. Piatti, E. Carle u.a.). Es entwickelte sich parallel dazu eine an den grafischen Stil des 19. Jahrhunderts anknüpfende Richtung, die das Kind in seiner Fantasiewelt anspricht und zu einer aktiven, kritischen Haltung auffordert. Charakteristisch für diesen Stil sind unter anderem Janosch, F.K. Waechter, M. Sendak.