Ben Jonson

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    englischer Dichter und Dramatiker; * 11. Juni 1572 in London, † 6. August 1637 in London

    eigentlich: Benjamin Jonson;

    Jonson stammte aus einfachen Verhältnissen und machte zunächst eine Maurerlehre. Trotz dieser Voraussetzungen gelang es Jonson, sich in der Folgezeit eine umfassende klassische Bildung und gute Kenntnis der Antike anzueignen, die er immer wieder - nicht ohne Stolz - in seine Werke einfließen ließ. 1616 wurde er zum Hofdichter ("Poeta laureatus") ernannt.

    Im Gegensatz zu Shakespeares Komödien, die in einem höfischen oder einem idyllisch-fantastischen Umfeld spielen, siedelte Jonson seine Komödien in einem bürgerlichen Umfeld an. Kennzeichen dieser Stücke ist eine ausgesprochene Typisierung der Figuren, die Jonson nach der damals gängigen Lehre von den Körpersäften mit dem Begriff "Humours" bezeichnete. Die Körpersäfte (lateinisch "humores") bestimmen danach den Charakter. In (zum Teil sehr bissiger) satirischer Form deckt Jonson in seinen Stücken menschliche Schwächen wie Habgier, Neid usw. auf. Hier ist zum Beispiel "Jedermann hat seine Schwächen" ("Every Man in His Humour", 1598) zu nennen. Besonders bekannt wurde das Stück "Volpone oder der Fuchs" ("Volpone, or The Fox"; 1605/06), in dem die Figuren Tiernamen haben, die bereits auf ihre Charakterschwächen hinweisen.

    Jonson nutzte seine Komödien auch um satirische Angriffe gegen andere Schriftsteller zu führen. So kam es etwa zu einer literarischen Fehde mit Thomas Dekker und John Marston, die aber später zu einem freundschaftlichen Verhältnis der Dichter untereinander und sogar zu einer Zusammenarbeit führte.

    Neben seinen Komödien schrieb Jonson Maskenspiele und historische Tragödien, die sich an einem klassischen Stilideal orientierten ("Der Sturz des Sejanus", 1603, und "Die Verschwörung des Catilina", 1611). Auch als Dichter machte er sich einen Namen ("The Forest", 1616).

    Zitat

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