Belgien (Kunst)
Aus WISSEN-digital.de
Vor 1830 ist die Kunst auf dem Boden des heutigen Belgiens nur im Zusammenhang mit der niederländischen Kunst zu betrachten; nach 1830 spricht man allgemein von der eigentlichen belgischen Kunst.
Wie im übrigen Europa auch ist die Entwicklung der bildenden Künste in Belgien durch Künstlergemeinschaften zu charakterisieren (um 1900 beispielsweise in Sint-Martens-Latem eine symbolistische Gruppe). Trotz vorherrschender Historienmalerei trieben diese Realismus und Symbolismus voran. Neben sozial engagierten Künstlern wie dem Maler E. Laerman und dem Bildhauer C. Meunier stehen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts die Realisten wie F. de Braekeleer und J. Stobbaerts. Vertreter des Symbolismus sind u.a. J. Ensor, mit einer ausgeprägten impressionistischen Technik, F. Khnopff, F. Rops. Der impressionistische Hauptvertreter ist R. Wouters. Bedeutende Künstler auch im Jugendstil: die Architekten P. Hankar, V. Horta, H. van de Velde, der Bildhauer G. Minne. Neben C. Permeke, der in einer Gruppe ebenfalls in Sint-Martens-Latem arbeitete, vertreten den Expressionismus J. Brusselmans, F. Masereel u.a., den Surrealismus R. Magritte und P. Delvaux.
G. Vantongerloo (Mitglied der Gruppe De Stijl), V. Servranckx und P. Alechinsky (Gründungsmitglieder der Gruppe Cobra) leisteten einen wichtigen Beitrag zur Abstraktion.
In der Gegenwartskunst sind hervorzuheben P. Bury mit kinetischen Objekten, M. Broodthaers mit Concept Art, Panamarenko mit fantastischen technischen Konstruktionen. Seit den 80er Jahren beschäftigen sich viele belgische Künstler mit Konzepten zur Auseinandersetzung mit der Kunstrezeption, häufig in Form von raumgreifenden Installationen, z.B. G. Bijl, J. Fabre, L. Dujourie, D. Vermeiren, M. Mouffe u.a.
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