Arnold Zweig

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    deutscher Schriftsteller; * 10. November 1887 in Glogau, Schlesien, † 26. November 1968 in Ost-Berlin

    1933 emigrierte Zweig nach Palästina, 1948 kehrte er nach Ost-Berlin zurück, wo er ab 1950 Präsident der Deutschen Akademie der Künste war.

    Der aus jüdischem Hause stammende Schriftsteller war konservativ im Stil und liberal in der Gesinnung. Er wandelte sich im Laufe seines Lebens vom preußischen Patrioten zum Pazifisten (nach dem Ersten Weltkrieg), während der Emigration in Palästina zum Zionisten und schließlich, als hoch angesehener DDR-Autor, zum Kommunisten. Seine Thematik, zunächst dem intellektuellen und exklusiven wilhelminischen Milieu entnommen, weitete sich aus zur parabelhaften Gesamtdeutung der Zeitentwicklung. Der groß angelegte, unvollendet gebliebene Weltkrieg-I-Zyklus, der mit dem "Streit um den Sergeanten Grischa" (1927) beginnt und sich in "Junge Frau von 1914" (1931), "Erziehung von Verdun" (1935) sowie "Einsetzung eines Königs" (1937) fortsetzt, wurde von Zweig später als "ein literarisches Dokument der Übergangszeit vom Imperialismus zum sozialistischen Zeitalter" verstanden. Demgegenüber bemühen sich erst Zweigs spätere Romane (unter anderem "Die Feuerpause", 1954; "Die Zeit ist reif", 1957; "Traum ist teuer", 1962) sowie die nach dem Zweiten Weltkrieg vorgenommenen Bearbeitungen der früheren Werke um eine mehr oder weniger ausgeprägte marxistische Interpretation.