Anton Bruckner

    Aus WISSEN-digital.de

    österreichischer Komponist; * 4. September 1824 in Ansfelden bei Linz, † 11. Oktober 1896 in Wien


    Anton Bruckner wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Zunächst provisorischer Organist im Stift St. Florian, war er im Grunde Autodidakt und entwickelte sich erst allmählich zu einem bedeutenden Organisten. 1855 wurde er in einem Wettbewerb um die Domorganistenstelle in Linz allen anderen Konkurrenten vorgezogen. In Linz und Wien konnte er sein Orgelspiel vervollkommnen und wurde langjähriger Kompositionsschüler von Simon Sechter. Schon 1867 erhielt Bruckner das Amt des Hofkapellorganisten in Wien sowie eine Professur für Orgelspiel, Kontrapunkt und Komposition am dortigen Konservatorium (als Nachfolger Sechters). 1875 wurde er Lektor für Musik an der Universität, die ihn 1891 zum Ehrendoktor ernannte. Einhellige Anerkennung als Komponist wurde ihm einzig mit der triumphalen Uraufführung seiner Siebten Symphonie in Leipzig (1884) unter Arthur Nikisch zuteil.

    Wesen und Werk Bruckners sind von tiefer Religiosität geprägt. Er bezieht sich in seinen Kompositionen auf das katholisch-österreichische Erbe. Viele seiner Orchesterwerke verraten den Organisten mit ihren (gleich dem orgeltypischen Registerwechsel) fast übergangslos aneinandergereihten Abschnitten unterschiedlicher Klangfarben. Bruckner arbeitet in seiner Symphonik mit Naturmotivik sowie Grundintervallen und wechselt zwischen meditativer Klangsinnlichkeit und exzessiven Steigerungspassagen. In seinem Sakralwerk erweist er sich als Meister des klassischen Kontrapunkts, wie er in der Vokalpolyphonie des 16. Jh.s seine Blüte erlebte (siehe auch Cäcilianismus).

    Bruckners Werk umfasst 11 Symphonien ("Doppelnullte" f-Moll; "Nullte" d-Moll; 1. c-Moll; 2. c-Moll; 3. d-Moll, R. Wagner gewidmet; 4. Es-Dur, "Romantische"; 5. B-Dur, "Katholische"; 6. A-Dur; 7. E-Dur; König Ludwig II. von Bayern gewidmet; 8. c-Moll, Kaiser Franz Josef I. von Österreich gewidmet; 9. d-Moll, unvollendet, Widmung der mündlichen Überlieferung nach "dem lieben Gott"), 4 Messen, Te deum, der 150. Psalm für Soli, Chor und Orchester sowie kleinere kirchliche Werke, ferner Werke für Männerchöre ("Helgoland", "Germanenzug", "Das hohe Lied"), gemischte Chöre und ein Streichquintett.

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.