Annemarie Renger

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    deutsche Politikerin; * 7. Oktober 1919 in Leipzig, † 3. März 2008 in Oberwinter bei Bonn

    1972 bis 1976 Präsidentin des Bundestags; 1976 bis 1990 Vizepräsidentin.

    Annemarie Renger kam früh mit der sozialdemokratischen Bewegung in Berührung, denn ihr Vater war in der Zentralkommission für Arbeitersport tätig. Sie besuchte das Lyzeum in Berlin, bestand später die Kaufmannsgehilfenprüfung und war bis 1945 Stenotypistin.

    Nach Kriegsende kam sie nach Hannover, wo Dr. Kurt Schumacher das Zentralbüro der SPD eröffnet hatte. Sie wurde seine Mitarbeiterin in Hannover, später in Bonn.

    Nach Schumachers Tod 1952 trat sie selbst in die Politik ein und wurde 1953 in den Bundestag gewählt. 1972 wurde sie zur Präsidentin des Deutschen Bundestages gewählt. Einer Meinungsumfrage zufolge galt sie 1973 als Deutschlands bekannteste Politikerin, nicht zuletzt, weil eine Kontroverse mit Deutschlands Tierschützern wegen eines Leopardenfellmantels monatelang durch die Presse ging. Nach der Bundestagswahl 1976 - als die CDU/CSU stärkste Fraktion wurde - nahm Annemarie Renger den Platz der Vizepräsidentin ein. 1979 ließ sie sich als Kandidatin für das Bundespräsidentenamt aufstellen, doch sie war nur ein Zählkandidat, da die CDU/CSU über eine stabile Mehrheit in der Bundesversammlung verfügte. Sie blieb Vizepräsidentin des Bundestages bis 1990.

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