Anna Charlotte Leffler

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    schwedische Schriftstellerin; * 1. Oktober 1849 in Stockholm, † 21. Oktober 1892 in Neapel

    Anna Charlotte Leffler ist heute nur noch in Fachkreisen und aus Literaturgeschichten bekannt. Dennoch ist sie in ihren zahlreichen Werken von Bedeutung gewesen für die Entwicklung der neueren schwedischen Dichtung und deren Wirkung auf das gesamte europäische Ausland. Sie war eine begeisterte Verehrerin Henrik Ibsens und vertrat in Schweden seinen Kampf für Gleichberechtigung und für Frauenemanzipation. Im Stil Ibsens schrieb sie zunächst auch eine Anzahl Schauspiele um Eheprobleme, aber erst ihre Romane und Novellen brachten den künstlerischen Durchbruch zu ihrem eigenen Stil. In ihnen erweiterte sie, manchmal mit stark provozierenden Mitteln, den ursprünglichen Realismus zu einem Naturalismus, als dessen Begründerin sie für Schweden gelten muss. Die Zustände und die Lebensanschauungen innerhalb der führenden Gesellschaftsschichten wurden Gegenstand ihrer Schilderungen und zugleich Ziel ihrer Kritik. Werke wie "Sonja Kowalewski", "Verurteilt", "Weiblichkeit und Erotik", "Ein Sommergast" und vor allem der Sammelband "Aus dem Leben" weisen weit über ihre eigene Zeit hinaus.