Angst

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    Affekt, beklemmendes Gefühl unbestimmter Art, das durch eine nicht genau zu definierende Bedrohung ausgelöst wird. Zustand emotionaler Erregung, der auf der Erwartung körperlicher oder psychischer Gefährdung gründet. Er ist im Gegensatz zur Furcht nicht auf ein konkretes Objekt bezogen, sondern mehr von Ungewissheit und Undurchschaubarkeit bestimmt. Die Angst kann ganz allgemein Angst um das eigene Leben, aber auch Angst vor dem Leben sein. Sie tritt in unterschiedlicher Stärke auf und kann sich zur Todesangst steigern. Angst löst Gefühle wie Spannung oder Betroffenheit aus und äußert sich - wenn die Gefahren intensiv, schmerzhaft oder lebensbedrohlich sind - in Symptomen wie Gänsehaut, Steigerung des Blutdrucks und der Herzfrequenz, Gefäßveränderungen, Schweißausbrüchen, Erweiterung der Pupillen, Übelkeitsgefühlen etc. Es treten auch Veränderungen in der Motorik auf, so Abwehr- oder Fluchtbewegungen, Erstarren. Angstzustände erscheinen oft in Leistungs- oder Prüfungssituationen (Prüfungsangst), wobei z.B. die Angst vor der Blamage herrscht. Die individuelle Neigung zu Angstzuständen wird auch als Ängstlichkeit bzw. Furchtsamkeit beschrieben.

    Anfangs erklärte S. Freud die Angst als Reaktion des Organismus auf Erregungszustände, die er nicht verkraften kann. Später differenzierte Freud in der Psychoanalyse Realangst, also Angst vor tatsächlichen Vorkommnissen in der Umgebung, Triebangst, welche die Forderungen der Libido zum Gegenstand hat, und die Gewissensangst vor den Forderungen des Über-Ich. Wächst sich die Angst zur Angstneurose aus, so erkennt der Betroffene zwar die Gegenstände und Situationen, welche die Angst auslösen, nicht aber die Gründe dafür. Als Heilmittel wirkt nach Freud nur die Aufdeckung der verborgenen Konflikte. Die Ursprünge der Angst sucht die Psychoanalyse in den Ängsten der Geburt und in der Angst vor Trennung beim Kind. Steigert sich die Angst, so dass sie außerhalb des normalen Rahmens liegt, diagnostiziert man oftmals eine Neurose, die sich in Phobien und Zwängen äußern kann.

    Kalenderblatt - 19. April

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