Anamnesis

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    innerhalb der platonischen Ideenlehre die Wiedererinnerung der Seele an das Vorleben, die Zeit vor der Geburt. Die Anamnesislehre beruht auf der These eines vorgeburtlichen Wissens, an das sich die Seele zu einem gegebenen Zeitpunkt unter bestimmten Umständen erinnert. Dies wird in Platons "Menon" anhand einer geometrischen Aufgabe, der Verdoppelung eines Quadrats, demonstriert. Die Anamnesislehre steht hier in enger Verbindung mit der Mäeutik, die besagt, dass im Dialog zustande gekommenes Wissen stets selbsterzeugtes Wissen ist. Wissen ist somit nach Platon Anamnesis, die auf mäeutische Weise hervorgebracht wird.