Adolf Ritter von Baeyer

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    deutscher Chemiker; * 31. Oktober 1835 in Berlin, † 20. August 1917 in Starnberg

    entdeckte bereits im Alter von zwölf Jahren ein neues Doppelsalz des Kupfers. Er studierte in Berlin Physik und Mathematik sowie Chemie bei Bunsen und Kékulé. Nach Tätigkeiten als Dozent an der Berliner Universität und als Lehrer am Berliner Gewerbeinstitut erhielt er eine Professur an der Universität Berlin, danach in Freiburg. Von 1875 bis zur Emeritierung - fast vier Jahrzehnte lang - fungierte er als Nachfolger Liebigs in München. 1883 ermittelte er die Strukturformel des Indigos, das Voraussetzung für die künstliche Farbenherstellung ist. 1905 erhielt er den Chemie-Nobelpreis für die Untersuchung organischer Farbstoffe und aromatischer Verbindungen.

    Die von ihm entwickelte Zinkstaubdestillation aromatischer Verbindungen führte zur Konstitutionsaufklärung und Synthese des Alizarins und damit zur ersten technischen Gewinnung eines Naturfarbstoffs. Einer der wichtigsten Erfolge war die Herstellung der Phtalein- und Anthrachinonfarbstoffe, des Fluoresceins. Dessen nahe verwandte Derivate, die Rhodamine, waren für die Farbindustrie von großem Nutzen.