Zoologie

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    auch: Tierkunde; Teilgebiet der Biologie, das sich mit dem Studium der Tiere beschäftigt. Untersucht werden Lebewesen von unterschiedlicher Größe und Aufbau: sowohl mikroskopisch kleine, einzellige Arten als auch äußerst komplexe Lebewesen wie etwa Vögel (Aves) oder Säugetiere (Mammalia). Die Tiere werden nicht nur in ihren körperlichen Merkmalen und ihren Lebensweisen erforscht, sondern auch in ihren Wechselwirkungen mit der Umwelt und anderen Lebewesen.

    Einzelne Disziplinen

    Die Zoologie gliedert sich in unterschiedliche Teilbereiche. So setzt sich beispielsweise die Morphologie mit den Körperbau der einzelnen Arten auseinander, die Histolologie und Zytologie beschäftigen sich mit dem Aufbau von Gewebe bzw. Zellen. Die Organographie untersucht den Aufbau einzelner Körperorgane, die Physiologie erforscht den Zusammenhang der Teilfunktionen des Organismus. Weiterer Bereiche sind die Ethologie, also die Verhaltensforschung und die Ökologie, die Wechselbeziehungen zwischen den Tieren und ihrer Umwelt untersucht.

    Die spezielle Zoologie erforscht einzelne, klar abzugrenzende Gruppen von Tieren; so beschäftigt sich die Entomologie mit Insekten (Insecta), die Ichthyologie mit Fischen (Pisces), die Herpetologie mit Lurchen (Amphibia) und Kriechtieren (Reptilia), die Ornithologie mit Vögeln (Aves) usw.

    Geschichte

    Bereits 400 v.Chr.machte man Versuche zur systematischen Einordnung einiger Tierarten. In seiner Historia Animalium (Geschichte des Tierreiches) bemühte sich Aristoteles um eine Systematik der Tiere, indem er sie nach ihrem Lebensraum und der Fortpflanzungsweise einordnete.

    Plinius der Ältere widmete sich in seiner Naturgeschichte (Historia naturalis) ebenfalls der Zoologie; seine Betrachtungsweise der Natur ist allerdings vom Aberglauben und den Mythen seiner Zeit geprägt.

    Erst im zwölften Jahrhundert findet mit Albertus Magnus, der sich auf die Arbeiten von Aristoteles beruft und die abergläubischen Vorstellungen des Plinius ablehnt, wieder eine wissenschaftlichere Auseinandersetzung mit dem Thema statt. Auch Leonardo da Vinci machte bereits im 15. Jahrhundert bedeutende anatomische Beobachtungen, die allerdings lange Zeit unbeachtet blieben.

    Im 18. Jahrhundert unternahm der schwedische Naturforscher Carl von Linné mit seinen Systema naturae (1735) erste Versuche einer systematischen Einordnung der bis dahin bekannten Tierarten.

    Erst durch wissenschaftlichen Expeditionen erlangte man ab dem 18. Jahrhundert auch Erkenntnisse über Tiere und Pflanzen am anderen Ende der Welt. Um 1830 nahm auch Charles Darwin an einer Forschungsreise an Bord des Schiffes Beagle teil. Er bekam die Möglichkeit, Tiere und Pflanzen in Australien und Amerika zu untersuchen und gewann dadurch neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte der Pflanzen- und Tierwelt. Daraus formulierte er ausgehend von Jean-Baptiste Antoine de Lamarck in seiner wissenschaftlichen Abhandlung Über den Ursprung der Arten durch natürliche Auslese (1859) seine eigene These von der natürlichen Selektion, die so genannte Evolutionstheorie. Etwa zeitgleich erforschte der Mönch Gregor Johann Mendel die Gesetzmäßigkeiten der Vererbung an einer Gartenerbse; seine Erkenntnisse übertrug er dann auf das Tierreich; Mendel gilt daher als Entdecker der Genetik, die auch in der heutigen Forschung eine bedeutende Rolle spielt.