Wittenberg

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    Kreistadt in Sachsen-Anhalt, an der Elbe gelegen; 63 m ü. NN; ca. 50 000 Einwohner.

    Universität; Nahrungsmittel-, Papier- und chemische Industrie, Maschinen- und Gartenbau, Hafen.

    Kunst und Kultur

    Schloss (durch die preußische Armee zur Zitadelle umgebaut), spätgotische Schlosskirche (erbaut 1490-1511) mit der Grabstätte Luthers, spätgotische Marienkirche (13. Jh.), Melanchthonhaus, Lutherhaus (ehemaliges Schwarzes Kloster der Augustiner-Eremiten), von F. Hundertwasser neu gestaltetes Luther-Gymnasium, reformgeschichtliches Museum.

    Schlosskirche, Luther- und Melanchthonhaus wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

    Geschichte

    Um 1180 wurde Wittenberg erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadtrechte erhielt der Ort 1293. Wittenberg war Hauptstadt des alten Kursachsen und ab 1423 Residenz des Hauses Wettin. 1502 gründete Friedrich der Weise die besonders in der Reformationszeit einflussreiche Universität, die 1817 mit der Universität Halle vereint wurde. Luther schlug 1517 angeblich seine 95 Ablassthesen an der Schlosskirche zu Wittenberg an (dies ist heute stark umstritten; wahrscheinlicher ist, dass er sie zusammen mit Briefen an seine Vorgesetzten schickte). 1520 wurde in Wittenberg die päpstliche Bulle verbrannt. 1537 wurde der Maler und Geschäftsmann Lucas Cranach erstmals Bürgermeister Wittenbergs. Der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen musste 1547 nach der Schlacht bei Mühlberg kapitulieren und sein Land an Herzog Moritz von Sachsen abtreten. 1875 wurde Wittenberg an das Eisenbahnnetz angeschlossen.