Willem Frederick "Wim" Duisenberg

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    niederländischer Politiker und Wirtschaftswissenschaftler; * 9. Juli 1935 in Heerenven, † 31. Juli 2005 in Faucon, Südfrankreich

    Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Groningen und einer Promotion zum Thema "Wirtschaftliche Folgen der Abrüstung" war Duisenberg ab 1966 beim Internationalen Währungsfond (IWF) in Washington beschäftigt. 1970 erhielt er eine Professur für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Amsterdam. 1973 wurde er Mitglied der sozialdemokratischen Partei (Partij van de Arbeid, PvdA) und im selben Jahr erfolgte die Ernennung zum Finanzminister.

    1977 schied er aus diesem Amt und war zunächst bei verschiedenen Banken tätig, bevor er 1982 als Nachfolger Jelles Zijlstras zum Präsidenten der Niederländischen Zentralbank ernannt wurde. Als besonderes Verdienst seiner Präsidentschaft gilt die Stabilisierung des Gulden als eine der härtesten Währungen Europas sowie die Senkung des Haushaltsdefizits. 1996 wurde Duisenberg für das Amt des Präsidenten des Europäischen Währungsinstituts (EWI) vorgeschlagen. Nach der Bestätigung der EU-Staats- und Regierungschefs trat er das Amt zum 1. Juli 1997 an.

    Im Frühjahr 1998 erfolgte die Wahl Duisenbergs in das Amt des Präsidenten der Nachfolgeorganisation der EWI, der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Februar 2002 kündigte er seinen vorzeitigen Rücktritt für den 9. Juli 2003 an. Er wurde jedoch gebeten, bis zur Wahl eines Nachfolgers im Amt zu verbleiben. Anfang November 2003 wurde er schließlich vom französischen Notenbankchef Jean-Claude Trichet abgelöst.