Was ist Proxmox? Eine Einführung für Einsteiger
Aus WISSEN-digital.de
Als leistungsstarke Open-Source-Virtualisierungsplattform hat Proxmox sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen etwas zu bieten. Tatsächlich ist es besonders für Anfänger eine beliebte Alternative zu den kommerziellen Lösungen, denn jeder kann Proxmox ausprobieren, ohne dabei große Investitionen zu leisten oder sich mit einem Abo festzulegen. Im folgenden Artikel stellen wir das Programm vor und beleuchten es in all seinen Facetten.
Inhaltsverzeichnis
Ein Überblick über die Servervirtualisierung
Streng genommen handelt es sich bei der Plattform um Proxmox Virtual Environment (Proxmox VE), eine Open-Source-Plattform, die der Servervirtualisierung dient und das Betriebssystem Debian Linux verwendet. Die Proxmox Virtualisierung vereint dabei zwei Technologien der Virtualisierung, es können also gleichzeitig mehrere Betriebssysteme verwendet werden. So entstehen virtuelle Maschinen, die auf einem einzelnen Gerät operieren und dabei zum Beispiel gleichzeitig Windows, Linux und einen Server für Spiele betreiben. Die österreichische Firma Proxmox Server Solutions GmbH hat die Plattform im Jahr 2008 auf den Markt gebracht. Seitdem steht Proxmox für kostenlose und starke Leistungen, die einfach zu bedienen sind.
Flexibilität am Arbeitsplatz
Mehrere Betriebssysteme gleichzeitig laufen lassen zu können und somit mehrere virtuelle Maschinen zu betreiben, bietet sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen die ultimative Flexibilität. Dabei steht Proxmox für ein hohes Maß an Sicherheit, denn die virtuellen Maschinen isolieren die Anwendungen konsequent voneinander. Für junge Unternehmer und ihre Start-Ups liefert die Plattform außerdem einen entscheidenden Vorteil: unabhängig von neuen Computern, die für viel Geld gekauft werden müssen, kann man mit Proxmox kurzerhand neue virtuelle Maschinen bereitstellen, wenn das Unternehmen ein hohes Wachstum verzeichnet und die Führungskräfte skalieren müssen.
Kostenersparnis gegenüber herkömmlichen Lösungen
Andere Programme wie VMware und Microsoft Hyper-V basieren auf teuren Lizenzen, die regelmäßig erneuert werden müssen – auch dann, wenn das Unternehmen die Plattform vielleicht gerade nicht aktiv nutzt. Das ist aber nicht der einzige Vorteil davon, dass die Plattform kostenlos verfügbar ist. Dieser Umstand sorgt nämlich auch dafür, dass es bei Proxmox einen besonders starken Austausch innerhalb der Community gibt. Nutzer, die einander nicht kennen, helfen einander beim Nutzen der gemeinsamen Plattform und sind aktiv daran beteiligt, mögliche Unsicherheiten oder Probleme zu klären.
Die Architektur der Plattform
Doch wie funktioniert Proxmox eigentlich? Anders als alternative Lösungen verbindet Proxmox zwei unterschiedliche Virtualisierungstechnologien miteinander. Zum einen handelt es sich dabei um KVM (Kernel-based Virtual Machine) und zum anderen um LXC (Linux Containers). Erstere dient der leistungsstarken Virtualisierung von Maschinen und dem Hardware-Passthrough, während letztere eine leichtgewichtige Container-Virtualisierungsmethode ist, die schnell Linux-Container bereitstellt, ohne dabei viele Ressourcen zu verbrauchen. Die lokalen Speicher, die dazu genutzt werden, sind ZFS, ext4, XFS und Btrfs. Zu den Netzwerkspeichern gehören NFS, iSCSI, CephFS und GlusterFS.
Proxmox hat dabei eine integrierte Firewall zur Sicherheit der virtuellen Maschinen und Container und unterstützt sowohl VLANs und Bonding als auch SDN (Software Defined Networking). Diese Details spielen vor allem dann eine Rolle, wenn man sich mit der Virtualisierungstechnologie auskennt. Für Einsteiger gilt aber zunächst, dass Proxmox eine sichere Plattform für die grundlegenden Bedürfnisse Unternehmer liefert, die virtuelle Maschinen benötigen.
Zusätzliche Features
Wie auch viele andere große Virtualisierungsplattformen, die es auf dem Markt für viel Geld zu kaufen gibt, verfügt auch Proxmox über seine eigenen Backup-Lösungen. Sie sind entweder vollständig oder inkrementell nutzbar und mit der Snapshot-Funktion lässt sich eine virtuelle Maschine auch auf einen früheren Zustand zurücksetzen. Proxmox ist dabei besonders benutzerfreundlich, denn alle virtuellen Maschinen, Container, Netzwerke und Speicher sind über eine Weboberfläche einsehbar. Wer schon etwas fortgeschrittener ist und sich besser mit Proxmox auskennt, kann außerdem die Kommandozeilen- und API-Steuerungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.
Im Vergleich mit Wettbewerbern
Proxmox erlaubt es dem Nutzer, die unterschiedlichen virtuellen Maschinen zwischen den Proxmox-Hosts hin- und herzuschieben. Dafür muss der Computer nicht einmal heruntergefahren werden. Das ist auch bei den Wettbewerbern der Standard. Ähnlich steht es um die Cluster-Funktionalität, die hohe Verfügbarkeit und verteiltes Computing ermöglicht und zu den grundlegenden Fähigkeiten gehört, die eine Virtualisierungstechnologie bereitstellen sollte. Dafür ist Proxmox die einzige gängige Plattform, die die Virtualisierung vollständig kostenfrei anbietet.
Deshalb wurde Proxmox bereits im Jahr 2023 weltweit etwa 600.000 mal installiert, eine Zahl, die nach aktuellen Schätzungen bereits deutlich überstiegen wurde. Deshalb hat die Proxmox Server Solutions GmbH es sich zur Aufgabe gemacht, mindestens zweimal im Jahr ein größeres Update zu veröffentlichen.
Unabhängig davon, ob Proxmox auf dem eigenen Computer oder in einem professionellen Rechenzentrum verwendet wird – die Plattform ist eine der besten Visualisierungslösungen für alle, die nach einer leistungsfähigen, aber kostenlosen Alternative zu den kommerziellen Plattformen suchen.
Kalenderblatt - 27. März
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