Tycho de Brahe

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    dänischer Astronom; * 14. Dezember 1546 in Knudstrup (Schonen), † 24. Oktober 1601 in Prag

    wandte sich nach juristischen Studien der Astronomie zu. Ein Bruder der Mutter, Sten Bille auf Herritsvard in Schonen, stellte ihm 1570 ein Observatorium zur Verfügung. 1572 entdeckte er hier einen neuen Stern (eine Nova) im Bild der Cassiopeia - für den Astronomen ein Triumph, für den Astrologen in ihm auch ein Unheilszeichen nach dem Aberglauben der Zeit. König Friedrich II. von Dänemark überließ ihm 1576 die kleine Sund-Insel Hveen und ließ für ihn dort die "Uranienburg" erbauen, einen Herrensitz mit einer Sternwarte. 1599 ging er nach Prag. Vor der Erfindung des Fernrohrs war er der bedeutendste Astronom.

    Um 1585 entwickelte Tycho de Brahe eine neue Theorie, in der er versuchte, das ptolemäische und kopernikanische Weltsystem zu vereinen (Tychonisches System). Für Brahe blieb die Erde Mittelpunkt im Weltall, umkreist von Mond und Sonne, während die Planeten die Sonne umkreisten. Erst Brahes Lieblingsschüler J. Kepler sollte die wahren Gesetze des Planetensystems aufstellen, angeregt durch Beobachtungen der Mars-Bahn, die sein Lehrer ausgeführt hatte.