Togo

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    Geografie

    Die Republik Togo liegt in Westafrika am Golf von Guinea und ist mit einer Fläche von 56 785 km² etwas größer als das deutsche Bundesland Niedersachsen. Von der Atlantikküste im Süden erstreckt sich das Land als schmaler (bis maximal 140 km breiter) Streifen nach Norden über eine Länge von knapp 600 km ins Landesinnere. Dort grenzt Togo an Burkina Faso. Im Osten liegt Benin, im Westen Ghana.

    Die flache Ausgleichsküste am Golf von Guinea im Süden Togos ist nur 56 km lang und durch Nehrungen und Lagunen geprägt. In Richtung Norden folgt auf die schmale Küstenebene die flachwellige Hügellandschaft "Terre de Barre", die Höhen bis 150 m erreicht und fruchtbare Lehmböden aufweist. Im westlichen Teil Togos schließt sich das Togogebirge an, hier befindet sich die höchste Erhebung des Landes, der Agou (Mont Baumann) mit 986 m. Im östlichen Teil liegt eine Hochebene (ca. 400 m über dem Meeresspiegel) mit vereinzelten Inselbergen. Nördlich der Hochebene zieht sich die Fortsetzung des Togogebirges (Togo-Atakora-Kette) in West-Ost-Richtung weiter bis ins Nachbarland Benin hinein.

    Im Norden Togos liegt das Oti-Tiefland, das vom gleichnamigen Fluss entwässert wird. Neben dem Oti, der in den Volta mündet, ist der Mano im Süden des Landes ein weiterer größerer Fluss. Die Hauptstadt Lomé liegt am Golf von Guinea.

    Klima

    Das Klima in Togo ist tropisch mit annähernd gleichbleibend hohen Temperaturen das ganze Jahr über. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt an der Küste um die 27 °C, im nördlichen Teil des Landes knapp 30 °C. Im Süden und im Zentrum gibt es zwei Regenzeiten, die von März bis Juli und von September bis Oktober dauern. Die Niederschlagsmengen liegen bei durchschnittlich 1 500 mm pro Jahr an der Küste, an der Südseite des Togogebirges sind es bis zu 2 000 mm, an der Nordseite deutlich weniger. Im Norden des Landes dauert die Regenzeit von Mitte März bis Mitte Oktober, es fallen bis zu 1 200 mm Niederschläge. In der Oti-Ebene kann es dabei zu Überschwemmungen kommen. Im Winter kann der Wüstenwind Harmattan im Norden Togos auftreten.

    Flora und Fauna

    In den trockeneren Regionen der Republik Togo (Oti-Ebene, Nordflanken des Togogebirges) findet sich Trockensavanne mit Grasfluren und vereinzelten Bäumen und Sträuchern. Auf der Hochebene und in der Hügellandschaft Terre de Barre dominiert Feuchtsavanne mit kleinen Wäldern und Galeriewäldern entlang von Flussläufen. Kleine Bestände an immergrünem Regenwald finden sich an den Westflanken des Togogebirges. Im Bereich der Küste finden sich Mangroven und Kokospalmen.

    Viele Tierarten wurden durch die Einschränkung ihres Lebensraumes in ihren Beständen stark dezimiert. Heute gibt es in Togo drei Naturschutzparks, der größte von ihnen ist Kéran im Norden Togos (1 600 km²). Hier finden sich für die Trockensavanne typische Tierarten wie z.B. Löwen, Elefanten, Leoparden, Hyänen, Antilopen und Büffel.

    Bevölkerung

    Knapp 5,45 Millionen Menschen leben in Togo, ungefähr ein Drittel von ihnen in Städten. Die größte Stadt ist Lomé am Golf von Guinea mit etwa 825 000 Einwohnern, weitere größere Städte sind Palimé (47 500 Einwohner), Sokodé (77 000) und Lama-Kara (48 500). Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Togo beträgt 96 Einwohner pro Quadratkilometer.

    Mehr als 40 Ethnien mit sozialen und kulturellen Eigenheiten leben in Togo. Die beiden größten Gruppen mit über 43 % sind Anhörige der Kwa- (Ewe) und der Volta-Völker. Zu den Volta gehören unter anderem die Kabye, Temba, Losso, Gurma und Moba. Minderheiten sind Fulbe, Haussa und Europäer. Die offizielle Amtssprache in Togo ist Französisch, daneben werden afrikanische Stammessprachen gesprochen, im Norden vor allem Kabyè (Tem), im Süden Ewe.

    Etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Anhänger von Naturreligionen, Christen haben einen Anteil von ca. 28 % (überwiegend Katholiken), wobei der christliche Glaube oft mit traditionellen Religionspraktiken kombiniert wird. Muslime stellen ungefähr ein Fünftel der Bevölkerung.

    Die Bevölkerungswachstumsrate liegt bei rund 2,2 %. 43 % der Bevölkerung sind jünger als 15 Jahre; die Säuglingssterblichkeit liegt bei 6,6 %, die HIV-Infektionsrate bei 3,2 % (Stand: 2005). Die mittlere Lebenserwartung beträgt 53 Jahre. Für Kinder zwischen sechs und 15 Jahren besteht Schulpflicht. Die Alphabetisierung liegt durchschnittlich bei knapp 61 %, ist in städtischen Bereichen aber deutlich höher. In der Hauptstadt Lomé wurde 1970 eine Universität gegründet.

    Politisches System

    Togo ist gemäß der Verfassung von 1993 eine präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählte Staatspräsident (Faure Gnassingbé, seit 2005). Die Regierungsgeschäfte führt der Ministerpräsident (seit Dezember 2007 Komlan Mally), der vom Staatspräsidenten ernannt wird.

    Die Legislative liegt bei der Nationalversammlung mit insgesamt 81 Sitzen. Die Abgeordneten werden vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Es gibt folgende Parteien: "Rassemblement du Peuple Togolais" (RPT), "Union des Forces du Changement" (UFC), das "Comité d’Action pour le Renouveau" (CAR), die Koalition "Convergence Patriotique Panafricaine" (CPP) sowie die "Parti pour la Démocratie et le Renouveau" (PDR)

    Das Rechtssystem beruht auf dem Französischen.

    Togo ist in fünf Regionen gegliedert.

    Wirtschaft

    Die Wirtschaft Togos basiert auf der Ausbeutung von Rohstoffen (über Jahrzehnte war Phosphat das wichtigste Exportgut) und auf der Landwirtschaft. Nach einer Krise in den Jahren 1992/93 stabilisierte sich die Wirtschaft und wies positive Wachstumsraten auf. 1998 kam es unter anderem aufgrund des sinkenden Weltmarktpreises für Baumwolle und einer regionalen Energiekrise zu schweren Einbrüchen. Seit diesem Zeitpunkt sind wegen der innenpolitischen Instabilität auch die Zahlungen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) für Strukturanpassungsmaßnahmen auf Eis gelegt. 2002 sank die Produktion um 22 %; die Auslandsverschuldung Togos beträgt derzeit rund zwei Milliarden US-Dollar. 2006 wuchs die Wirtschaft um geschätzte 2 %, bei weitem nicht genug zur Ableistung des Schuldendienstes und zur Beseitigung der Armut, in der ein Drittel der Bevölkerung lebt.

    In der Landwirtschaft sind rund zwei Drittel der Erwerbstätigen beschäftigt, dieser Sektor trägt 40 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Für den Eigenbedarf der Bevölkerung wird vor allem Jams, Maniok, Mais, Hirse, Reis und Bohnen angebaut. Für den Export werden Baumwolle, Kakao und Kaffee kultiviert (diese drei Anbauprodukte machen rund 40 % der Exporterlöse aus). Die Fischerei spielt eine Rolle für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln.

    Die Industrie erwirtschaftet ein Viertel des BIP und konzentriert sich auf die Verarbeitung von Phosphat und Nahrungsmitteln und die Herstellung von Zement und Textilien. Neben Phosphat sind an Bodenschätzen unter anderem noch Kalkstein und Marmor vorhanden.

    Togo stellt in Westafrika ein regionales Handels- und Geschäftszentrum dar. Dienstleistungen erbringen über 30 % des BIP. Wichtigste Handelspartner beim Export (Phosphat, Baumwolle, Kaffee, Kakao, Zement) sind Burkina Faso, Ghana und Benin. Importiert werden überwiegend Maschinen und Fahrzeuge, Industriegüter, Nahrungsmittel und Brennstoffe. Bedeutendste Lieferanten sind das benachbarte China, Frankreich und Malaysia.

    Alle hier aufgeführten statistischen Wirtschaftsdaten bezüglich Togo sind ungesichert bzw. stark veraltet.

    Das Straßennetz umfasst rund 7 500 km, davon sind etwa 2 300 km befestigt. 570 km Eisenbahnlinie stehen zur Verfügung. Die wichtigsten Häfen von Togo sind Lomé und Kpémé. Die Hauptstadt Lomé hat einen internationalen Flughafen.

    Währung ist der CFA-Franc.

    Republik Togo

    Fl togo.jpg Wappen togo.svg
    République Togolaise
    Amtssprache Französisch
    Hauptstadt Lomé
    Staatsform Präsidiale Republik
    Fläche 56.785 km²
    Einwohner 5.450.000
    Währung CFA-Franc BCEAO
    Zeitzone UTC
    KFZ-Kennzeichen RT
    Internet-TLD .tg
    Telefonvorwahl 00228

    Kalenderblatt - 18. April

    1521 Martin Luther erscheint zum zweiten Mal vor dem Wormser Parteitag, verteidigt sich vor Kaiser und Reich und lehnt den Widerruf ab.
    1951 Frankreich, die Bundesrepublik Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg schließen ihre Kohle- und Stahlindustrie in der Montanunion zusammen und verzichten auf ihre nationalen Souveränitätsrechte über diese Industriezweige.
    1968 Die tschechoslowakische Nationalversammlung wählt Josef Smrkovský zu ihrem neuen Präsidenten, der als einer der populärsten Politiker des "Prager Frühlings" die volle Rehabilitierung der Opfer der Stalinzeit und die Sicherung eines wirklich freien politischen Lebens zu seiner Aufgabe erklärt.