Thomas Müntzer

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    deutscher Theologe; * 21. Dezember 1490 in Stolberg, Harz, † 27. Mai 1525 bei Mülhausen, Thüringen

    alias: Thomas Münzer;

    Protestant und Revolutionär, fanatisch-religiöser Reformator mit dem Ziel eines demokratisch-kommunistischen Gottesstaates; ursprünglicher Anhänger Luthers; geriet 1520/21 als Prediger in Zwickau in Kontakt mit sozialrevolutionären Tuchmachergesellen und entwickelte gesellschaftspolitisch radikale Vorstellungen. Nach seiner Flucht nach Böhmen legte er im "Prager Manifest" (1521) erstmals die Grundlage seiner Theologie nieder: die Vorstellung von der unmittelbaren Wirkung des göttlichen Wortes durch den Heiligen Geist und von der praktischen Realisierbarkeit des Evangeliums in einem Reich Gottes auf Erden. Seit 1523 Pfarrer in Allstedt, führte er den Gottesdienst in deutscher Sprache ein ("Deutsche evangelische Messe", 1524) und gründete 1524 zu dessen Durchsetzung den "Bund getreulichen und göttlichen Willens"; nach der Weigerung der Fürsten, diesem beizutreten, trat er 1525 mit den aufständischen thüringischen Bauern in Verbindung, wurde nach der Niederlage der Bauern bei Frankenhausen (1525) in Mühlhausen hingerichtet.