Temperament

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch-französisch)

    die besondere Art und Weise eines Menschen, in der er fühlt, handelt oder reagiert. Temperament bezeichnet die Wesens- und Gemütsart, also typische Eigenarten hinsichtlich seiner individuellen psychischen Vorgänge. Man unterscheidet vier Temperamente: sanguinisch (lebhaft, sprunghaft), cholerisch (leicht erregbar, aufbrausend), phlegmatisch (gleichgültig, kaltblütig) und melancholisch (schwermütig, schwärmerisch). Diese Einteilung geht auf Hippokrates und Galen zurück, die von der Lehre ausgehen, dass es vier Körpersäfte gibt. Bei deren Mischung dominiert jeweils ein Saft, der dann das Temperament bestimmt: Blut beim Sanguiniker, Schleim beim Phlegmatiker, schwarze Galle beim Melancholiker und weiße bzw. gelbe Galle beim Choleriker. Diese Auffassung wurde bis in die Neuzeit übernommen. Ernst Kretschmer versuchte die Lehre von den Temperamenten mit seiner Klassifikation von Körperbautypen in einen Zusammenhang zu bringen. Heute ist die Lehre von den Temperamenten überholt und spielt in der Wissenschaft keine Rolle mehr.