Stanislaw Lem

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    polnischer Schriftsteller; * 12. September 1921 in Lemberg, † 27. März 2006 in Krakau

    Stanislaw Lem studierte Medizin, praktizierte nur kurz als Arzt, verdingte sich als Autoschlosser und ist seit 1973 Dozent für polnische Literatur in Krakau. Er erhielt 1973 für sein Gesamtwerk den Literaturpreis 1. Klasse des polnischen Ministers für Kultur und Kunst. Lem ist Gründer der polnischen Astronautischen Gesellschaft.

    Lem ist einer der wichtigsten Vertreter des "realistischen", wissenschaftlich-utopischen Science-Fiction-Romans. 1951 veröffentlichte er sein erstes Buch, "Der Planet des Todes". In seinen Schöpfungen geht er weit über die Fantasien seiner großen Vorgänger Jules Verne und H.G. Wells hinaus. Lem beschreibt erfundene, also ganz neue Forschungsgebiete und Wissenschaftszweige mit außergewöhnlicher Akribie, schildert imaginäre Entdeckungen, wissenschaftliche Kontroversen und erläutert detailgenau frei erfundene Biografien. Dabei verwendet er in der Regel Grenzfälle aus den Bereichen Mathematik, Astronomie, Biologie, Mikrobiologie, Kernphysik und Soziologie. Dies alles wird mit großer Folgerichtigkeit, mit präziser Sprache und scheinbar unwiderlegbarer Logik zu äußerst spannenden Handlungen verwoben.

    Lem schrieb auch Essays zur ethischen Problematik, z.B. zu den Folgen des Fortschritts.

    Werke: "Sterntagebücher (1957), "Transfer" (1961), "Solaris" (1961, verfilmt 1971 und 2002), "Robotermärchen" (1964), "Fiasko" (1986), "Apokryphen" (1998) u.a.