Stalinismus

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    Stalins Aus- und Umdeutung der Lehren von Karl Marx und Wladimir I. Lenin. Inhaltlich ist der Stalinismus die Doktrin von einem isolierten Sozialismus in einem wirtschaftlich zurückgebliebenen Land ("Aufbau des Sozialismus in einem Lande"). Dies bedeutet Beweglichkeit in der Innen- und Außenpolitik, d.h. Anpassung an die rückständigen Verhältnisse Russlands. Das Ziel Stalins war nicht mehr die Weltrevolution, sondern eine Koexistenz mit den kapitalistischen Staaten. Innenpolitisch sollten die ökonomischen Voraussetzungen des Sozialismus geschaffen werden, der Industrialisierungsprozess sollte beschleunigt werden. Stalin stellte Fünfjahrespläne vor und setze 1928/29 Maßnahmen der Zwangskollektivierung in Gang. Nach Stalins Tod beginnende Kritik an seiner terroristischen Diktatur; auf dem 20. und 22. Parteitag der KPdSU (1956 und 1961) wurde sein Willkür-Regiment entlarvt und die Gewaltmethoden Stalins offiziell verurteilt. Teilweise wurden seine Gegner rehabilitiert. 1961 wurde der einbalsamierte Leichnam Joseph Stalins aus dem Lenin-Mausoleum in Moskau entfernt (vergleiche auch Entstalinisierung).