Sonnenuhr

    Aus WISSEN-digital.de

    Vorrichtung zur Messung der Zeit. Bei Sonnenuhren wird der wandernde Schatten eines von der Sonne beschienenen Stabes zur Zeitbestimmung genutzt.

    Die einfachste Methode zur Zeitbestimmung mithilfe der Sonne ist die Längenmessung des eigenen Körperschattens, ein Verfahren, das bereits in der Antike beschrieben wurde.

    Die andere Möglichkeit ist die Bestimmung der Richtung des geworfenen Schattens. Die Richtung des Schattens eines von der Sonne beschienenen Stabes (Gnomon) gibt die wahre Ortszeit an. Jede Sonnenuhr muss also auf einen bestimmten geografischen Breitengrad "geeicht" sein.

    Geschichte

    Sonnenuhren gehören zu den ältesten Zeitmessern; sie waren schon im 3. Jahrtausend v.Chr. in China bekannt. Auch die Ägypter benutzten Sonnenuhren mit Obelisken als Zeiger, um die Zeit der Tag- und Nachtgleiche und der Sonnenwende zu bestimmen.

    Die ältesten Sonnenuhren in Europa wurden in Griechenland entwickelt. Eudoxos von Knidos entwarf eine flache Sonnenuhr, auf der eine komplizierte, spinnwebenartige Skalierung aufgebracht wurde, die den zwölf Stunden des lichten Tages entsprach. Auf Aristarchos von Samos geht die Skaphe, eine Sonnenuhr in Form einer Schüssel, zurück.

    Die Römer übernahmen die griechischen Formen und erweiterten sie. Zur Zeit des Augustus gab es in Rom mehr als zehn verschiedene Arten von Sonnenuhren, wie Vitruv berichtet.

    Seit dem Mittelalter wurden auf Kirchtürmen und Hauswänden, die nach Süden ausgerichtet waren, Sonnenuhren aufgemalt; die jeweilige Tageszeit wurde durch den Schatten eines aus der Wand ragenden Stabes ermittelt.

    Tragbare Sonnenuhren wurden im 15. und 16. Jh. mit besonderen Vorrichtungen versehen, um sie auf verschiedene geografische Breitengrade einstellen zu können.

    Seit dem 14. Jh. wurde die Sonnenuhr zunehmend von mechanischen Uhren abgelöst.