Sigrid Undset

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    norwegische Schriftstellerin; * 20. Mai 1882 in Kalundborg (Dänemark), † 10. Juni 1949 in Lillehammer


    Sigrid Undset arbeitete zunächst als Kontoristin und schrieb in den Nächten an ihren Romanen aus dem Frauenleben ihrer Zeit und der Sagen- und Heldengeschichte Norwegens. Im Alter von dreißig Jahren, als sie bereits große Erfolge hatte, heiratete sie den Maler Svarestadt und wurde Mutter von vier Kindern, die sie auf ihrem Gut Gudbrandstal bei Lillehammer erzog. Die Ehe wurde 1925 geschieden. Ein Jahr zuvor war Sigrid Undset zum katholischen Glauben übergetreten. Im Zweiten Weltkrieg floh sie über Schweden, Russland und Japan nach Amerika. Die Erlebnisse dieser Flucht sind in ihrem Buch "Wieder in die Zukunft" niedergelegt. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte sie auf ihr norwegisches Gut zurückkehren.

    Nach dem Ersten Weltkrieg erschien der große, dreibändige Roman "Kristin Lavranstochter" (1920-22), der ihren Weltruhm begründen sollte. Sie erzählt hier die Geschichten von Menschen aus dem frühen Mittelalter aus moderner psychologischer Sicht. Für dieses Werk erhielt sie 1928 den Nobelpreis für Literatur; die damit verbundene hohe Geldsumme schenkte sie der Caritas. Drei weitere Romane sind von tiefer Religiosität erfüllt: "Gymnadenia", "Der brennende Busch" und "Angela Merici". Sie beschäftigte sich während des Exils und in der Nachkriegszeit intensiv und sehr kritisch mit dem Phänomen des Nationalsozialismus (z.B. "Die Umerziehung der Deutschen" 1948).

    Weitere Werke: "Jenny" (1911), "Olav Audunssohn" (1925), "Madame Dorothea" (1939) u.a.