Siebenschläfer (Tiere)
Aus WISSEN-digital.de
(Glis glis)
Inhaltsverzeichnis
Verbreitungsgebiet
Diese graubraunen Baumbewohner mit dem buschigen Schwanz erinnern an Eichhörnchen. Der Siebenschläfer ist der größte und am häufigsten vorkommende Eigentliche Bilch, er ist mit über zwölf Arten in ganz Europa - abgesehen von Nordeuropa und Spanien - und in Kleinasien verbreitet und kommt am häufigsten in Eichenwäldern vor.
Körperbau
Er wird zwischen 13 und 20 Zentimeter groß, sein Schwanz wird noch einmal 10 bis 15 Zentimeter lang. Das normale Gewicht beträgt etwa 130 Gramm, nur im Herbst fressen die Tiere sich fast auf das doppelte Gewicht, um so einen "Vorrat" für den Winterschlaf anzulegen. Die nachtaktiven Tiere haben ein gutes Gehör und einen guten Geruchssinn. Ihre Augen sind nur für das Sehen in der Dämmerung geeignet. Ihr wichtigster Sinn ist der Tastsinn: Besonders die Schnauze ist stark mit Tasthaaren versehen, aber auch an den Unterarmen und am Kinn haben sie "Tasthügel". Ihr Fell ist graubraun, an der Unterseite und der Innenseite der Beine ist es heller, fast weiß. Von der Gestalt her wirken Siebenschläfer plump, sie sind aber geschickte, wendige Kletterer.
Ernährung
Ihre Nahrung sind Nüsse und andere Samen, am liebsten fressen sie Eicheln. Deshalb sind die Tiere zumeist in Eichenwäldern anzutreffen, sie leben aber auch im Mischwald - nur in reinen Buchen- oder Nadelwäldern kommen sie nicht vor. Im Sommer leben die Tiere in Wohnhöhlen in den Bäumen, sie nutzen auch Nistkästen für Vögel, wenn ihnen nichts anderes zur Verfügung steht. Den Winterschlaf verbringen sie aber entweder in den Baumhöhlen oder - meist zu mehreren - in selbst gegrabenen Erhöhlen in bis zu einem Meter Tiefe. Die Höhlen werden sowohl für den Winterschlaf als auch für die Jungtiere mit Gras und Laub ausgepolstert.
Fortpflanzung
Zwischen Juni und August bringt das Weibchen nach einer Tragezeit von einem Monat bis zu zehn Junge zur Welt. Sie sind nackt und blind und werden drei bis vier Wochen gesäugt. Die Brutpflege wird von der Mutter übernommen. Erst im nächsten Sommer sind die Tiere geschlechtsreif.
In der Antike hat man Siebenschläfer als Delikatesse gemästet, sie werden zum Teil - beispielsweise in Frankreich und Südosteuropa - bis heute gegessen.
Sonstiges
Der Siebenschläfer ist das Wildtier des Jahres 2004.
Systematik
Art aus der Unterfamilie der Eigentlichen Bilche (Glirinae) in der Familie der Bilche (Gliridae).
Kalenderblatt - 19. September
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