Sachsen

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    Sachsen

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    Landeshauptstadt Dresden
    Fläche 18.418 km²
    Einwohner 4.220.000
    Webpräsenz www.sachsen.de

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    Der Freistaat Sachsen ist seit 1990 ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Die Hauptstadt Sachsens ist Dresden.

    Geografie

    Sachsen liegt im östlichen Teil Deutschlands und ist 18.418 km² groß. Es wird im Südwesten von Bayern, im Westen von Thüringen, im Norden von Sachsen-Anhalt und Brandenburg und im Osten und Südosten von den deutschen Nachbarländern Polen und Tschechien begrenzt. Geographisch bildet das Land den Übergang zwischen den Flachlandregionen des Nordens und dem Mittelgebirgsland im Süden, zu dem das Erzgebirge mit dem höchsten Berg Sachsens, dem Fichtelberg, gehört. Sachsen liegt im Einzugsgebiet der Elbe, die das Land von Südosten nach Nordwesten durchquert.

    Bevölkerung

    In Sachsen leben derzeit 4,2 Millionen Bewohner, wobei die Einwohnerzahlen im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern seit der Wiedervereinigung rückläufig sind. Die größten Städte neben der Hauptstadt Dresden sind Leipzig und Chemnitz. Zusätzlich zu den deutschstämmigen Einwohnern leben im Osten des Freistaats etwa 40.000 Sorben, eine nationale Minderheit mit slawischen Wurzeln.

    Wirtschaft

    Der durch die Wiedervereinigung bedingte Übergang von sozialistischer Planwirtschaft zu sozialer Marktwirtschaft sorgte für einen grundlegenden wirtschaftlichen Strukturwandel in Sachsen, in dessen Folge viele Unternehmen bestimmter Industriezweige wie der Textilindustrie, der chemischen Industrie und dem Bergbau geschlossen werden mussten. Heute besitzt Sachsen neben Thüringen die stärkste Wirtschaftskraft der neuen Bundesländer, auch wenn die Arbeitslosenzahlen nach wie vor über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegen. Ballungszentren sind neben Dresden vor allem der Raum Leipzig-Halle und der Raum Chemnitz-Zwickau. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige Sachsens sind zum einen der Dienstleistungssektor und zum anderen das verarbeitende Gewerbe.

    Geschichte

    Das Stammesherzogtum Sachsen entstand Ende des 9. Jahrhunderts nach der Auflösung des Fränkischen Reiches unter Führung der Liudolfinger, die unter Otto bereits bedeutenden Einfluss auf die weiteren Geschicke des Reiches auszuüben vermochten (Wahlversammlung von Forchheim), die Erblichkeit der Herzogswürde erreichten und sich gegen die Franken behaupteten. Seit 919 (Heinrich I.) bis 1024 (Heinrich II.) saßen die Liudolfinger auf dem deutschen Königsthron. Die Zeit war geprägt durch die machtvolle innere Ausgestaltung des Herzogtums durch den Ausbau des alten Heerbanns. Otto I. unterstellte das Herzogtum der Verwaltung Hermann Billungs; unter dessen Herrschaft Ausbildung des nördlichen Sachsen zu stammesbetontem Markherzogtum: Der Zusammenschluss des Stammesherzogtums wurde in der Folge stark beeinträchtigt durch die Slaweneinfälle (Ostkolonisation) und im 11. Jh. durch die Auseinandersetzungen des sächsischen Adels mit dem salischen Kaiserhaus (Heinrich IV.). Zu erneutem Aufschwung kam es erst unter Lothar von Supplinburg (1106-1137) und Heinrich dem Löwen (1139-1180). Durch die welfisch-staufische Auseinandersetzung (Barbarossa – Heinrich der Löwe) 1180 weitgehende Zersplitterung; Übergang des Ostteils und der Herzogswürde an die Askanier. 1260 Spaltung in die Linie Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Nur diese behielt die Bezeichnung Sachsen bei und hinterließ nach ihrem Aussterben (1422) Sachsen-Wittenberg sowie den Herzogs- und Kurfürstentitel den Wettiner Markgrafen von Meißen, aus deren Gebiet sich das spätere Königreich Sachsen entwickelte.

    Das Königreich Sachsen erwuchs aus der Mark Meißen, seit 1089 unter den Wettinern, wurde 1310 um Thüringen und 1422 um das askanische Sachsen-Wittenberg erweitert (Kursachsen) und 1485 in die ernestinische und albertinische Linie (Mark Meißen, Gebiet um Leipzig und nördliches Thüringen) aufgeteilt. Die Albertiner bekannten sich 1530 zur Reformation, erhielten 1547 die Kurwürde und den Ostteil des ernestinischen Besitzes (Moritz von Sachsen), waren Stützen des Protestantismus, traten aber nach anfänglicher Gegnerschaft im dreißigjährigen Krieg zu den Kaiserlichen über (Prager Frieden). Mit Friedrich August I. Ausbildung einer monarchisch-absolutistischen Herrschaftsform und Verquickung der Geschicke Sachsens mit dem Königreich Polen und den polnisch-schwedischen Auseinandersetzungen ( Nordischer Krieg). In der Folge Anlehnung an Österreich und Gegnerschaft zu Preußen. 1806 folgte der Anschluss an Napoleon und der Beitritt zum Rheinbund; dafür wurde Sachsen zum Königreich erhoben. 1815 wurden Wittenberg, Torgau, Merseburg, Naumburg und das albertinische Thüringen von Sachsen abgetrennt (zusammen mit Altmark und Magdeburg). Als Provinz Sachsen wurde das Land an Preußen angeschlossen und erhielt 1836 eine konstitutionelle Verfassung. Durch Beust geriet Sachsen in erneute Gegnerschaft zu Preußen (1866 auf Seiten Österreichs). 1867 folgte der Beitritt zum Norddeutschen Bund. Seit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs im Jahr 1871 ist Sachsen ein deutscher Bundesstaat. 1918 wird es nach Abdankung Friedrich Augusts III. zum Freistaat innerhalb des deutschen Staatsbereichs erklärt.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg gehört das Land Sachsen ab 1949 zur Deutschen Demokratischen Republik und wird 1952 in Bezirke aufgeteilt. Seit 1990 ist Sachsen eines der 16 Bundesländer der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland.