Rudolf Breitscheid

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    deutscher Politiker; * 2. November 1874 in Köln, † 24. August 1944 in Buchenwald


    Breitscheid war eine der herausragenden Gestalten der Sozialdemokratie in der Zeit der Weimarer Republik. Seit 1912 SPD-Mitglied, stieg der gelernte Nationalökonom nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches Ende 1918 zum ersten sozialistischen Innenminister Preußens auf. Seit 1920 Mitglied des Reichstages, wurde er 1922 außenpolitischer Sprecher seiner Partei und 1926 als engagierter Befürworter der Stresemann'schen Aussöhnungspolitik in die deutsche Völkerbundkommission berufen. Ende März 1933 setzte er sich vor dem Zugriff der Nationalsozialisten in die Schweiz ab.

    Im August 1934 wurde er ausgebürgert und ging nach Paris, wo er sich vergeblich für eine Volksfront mit den Kommunisten im Kampf gegen Hitler einsetzte. 1940 floh Breitscheid vor den anrückenden deutschen Truppen nach Marseille, wurde aber am 11. Dezember 1940 von der Vichy-Regierung an Deutschland ausgeliefert und ins KZ Buchenwald verbracht, wo er am 24. August 1944 während eines Luftangriffs ums Leben kam.

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