Robert Boyle

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    britischer Chemiker und Physiker; * 25. Januar 1627 in Lismore (Irland), † 30. Dezember 1691 in London

    Der Sohn eines irischen Feudalherrn lebte in der Zeit der Aufklärung, die von gesellschaftlichen und geistigen Umbrüchen gekennzeichnet war. Zu seinen Zeitgenossen gehören unter anderem Hobbes, Locke, Descartes und Spinoza. Boyles Arbeit war von dem neuen sich entwickelnden Weltbild geprägt und sah die Aufgabe des Chemikers nicht vom Standpunkt des Arztes oder des Alchimisten her, sondern von dem des Philosophen. Er wollte mit seiner Forschung außerdem einen Beitrag zur gewerblichen Produktion liefern.

    Seiner Meinung nach sollten alle theoretischen Behauptungen durch Beobachtungen gestützt werden. So setzte er sich kritisch mit den Lehren auseinander, nach denen die Welt aus Feuer, Erde, Wasser und Luft (Empedokles) bzw. aus Schwefel, Quecksilber und Salz (Paracelsus) aufgebaut ist. Durch Versuche zeigte er, dass diese Vorstellungen nicht mit der Realität zu vereinbaren sind. Stattdessen vertrat er die Ansicht, dass die Welt aus einer Vielzahl von Urbausteinen aufgebaut ist, die sich in Größe, Masse und Gestalt unterscheiden. Die Arbeit von Robert Boyle, der Mitglied der Royal Society war, kann somit als Beginn der modernen Chemie angesehen werden.

    Zu den wichtigsten Ergebnissen seiner Arbeit gehört das Boyle-Mariotte'sche Gesetz, das er unabhängig von dem Franzosen Mariotte entwickelte. Es besagt, dass bei konstanter Temperatur das Produkt aus Druck und Volumen eines idealen Gases konstant ist.

    Hauptwerk: "Der skeptische Chemiker" (1661).