Retargeting

    Aus WISSEN-digital.de

    Retargeting ist eine Strategie im Online-Marketing, die auf das erneute Ansprechen potentieller Kunden abzielt. Die erneute Ansprache der Nutzer erfolgt auf anderen Webseiten als der Ursprungswebsite, auf welcher der Interessent als solcher identifiziert wurde. Hierfür ist es erforderlich, dass der Interessent eine oder mehrere Webseiten aufsucht, auf denen er einwandfrei wiedererkannt wird. Das finale Ziel besteht darin, den Nutzer doch noch zu keinem Kauf oder einer ähnlichen Aktion zu bewegen, um somit die Conversion Rate zu erhöhen.

    Funktionsweise

    Im Wesentlichen ist Retargeting nichts anderes als ein Verfolgungsverfahren, das auf Basis von Cookies und Adservern realisiert wird. Im ersten Schritt wird ein Interessent als solcher gekennzeichnet, indem in seinem System ein Cookie abgelegt wird. Ein solches Cookie kann zum Beispiel beim Besuch eines Onlineshops erzeugt werden. Im Cookie wird hinterlegt, welcher Shop besucht wurde und für welches oder welche konkreten Produkte sich der Nutzer interessiert hat.

    Sollte ein Kauf oder eine ähnliche Aktion nicht zustande kommen, wird versucht, diesen Nutzer später erneut anzusprechen. Hierfür ist es erforderlich, dass er Seiten besucht, deren Adserver die Möglichkeit einer Retargeting Maßnahme erkennen. Hierfür sucht der Adserver nach Cookies. Sollte ein Cookie gefunden werden, so weiß der Adserver genau, an welchem Produkt ein Interesse bestand, sodass er passende Werbung ausliefern kann.

    Retargeting Werbemittel werden vor allem auf Webseiten eingesetzt, die thematisch breit aufgestellt sind, wie es zum Beispiel bei Nachrichtenportalen der Fall ist. Hat ein Nutzer zum Beispiel einen Shop für Autoreifen besucht, sich dort ein Reifenfabrikat angesehen, es aber nicht gekauft, so wird ihm bei Besuch einer Nachrichtenwebseite erneut Reifenwerbung (im Normfall vom selben Händler) gezeigt.

    Vom Retargeting profitieren sowohl der Merchant als auch der Seitenbetreiber, auf dessen Projekt die gezielte Werbung ausgeliefert wird. Gerade Nachrichtenseiten tun sich oft schwer damit, ihre Besucher mit geeigneten Themen anzusprechen. Retargeting-Werbemittel erhöhen die Chance, dass Klicks entstehen und Käufe generiert werden.

    Einer der mittlerweile größten Retargeting Anbieter ist Google. Interessen eines Nutzers sammelt Google vor allem in der Websuche. Es wird per Cookie gespeichert, welche Suchbegriffe eingegeben wurden und an welchen Produkten ein besonders großes Interesse zu bestehen scheint. Über das hauseigene Adsense Programm wird dann auf anderen Seiten passende Werbung eingeblendet. Hierbei kann es sogar vorkommen, dass Adsense die eigentliche Thematik der Website ausblendet und vollkommen themenfremde Retargeting-Werbung einblendet.

    Bedeutung des Retargeting für SEO

    Obwohl Retargeting vorrangig in den Display Advertising und SEA Bereich fällt, hat es auch für die Suchmaschinenoptimierung an Bedeutung gewonnen. Sollte nämlich ein Nutzer ursprünglich via SEO bzw. organische Suchergebnisse auf eine Seite gekommen sein und dann nicht gekauft haben, hätte sich die Suchmaschinenoptimierung in diesem konkreten Fall nicht bezahlt gemacht. Retargeting eröffnet die Chance, für vergleichsweise günstiges Geld nachzufassen und somit doch noch eine Conversion zu erzielen.

    Die Kosten für Retargeting liegen vergleichsweise niedrig. Es wird nämlich überwiegend auf Bannerwerbung gesetzt, die generell als preiswert gilt. Aufgrund des Wissens über die Interessen des Nutzers ist es wiederum möglich, die günstige Bannerwerbung kosteneffizient einzusetzen.