Ravenna

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    Hauptstadt der Provinz Ravenna; Italien; 138 000 Einwohner.

    Kunst und Kultur

    Monumentale frühchristliche Palast- und Kirchenbauten mit prachtvollen Mosaiken: Baptisterium (451 bis 60); Kirchen Sant' Apollinare Nuovo (um 500) und San Vitale (geweiht 547); Grabmal Dantes. Außerhalb der Stadt die Kirche Sant' Apollinare in Classe (geweiht 549), das so genannte Mausoleum der Galla Placidia (vollendet um 450) und das Grabmal des Ostgotenkönigs Theoderich (um 530).

    Geschichte

    Ravenna = Rabenstadt; ursprünglich Etruskersiedlung, seit Augustus römischer Kriegshafen, erlangte dank seiner durch Meer und Sümpfe geschützten Lage erhöhte Bedeutung in den Abwehrkämpfen gegen die Goten; 404 durch Kaiser Honorius zur weströmischen Residenz erhoben und bei der Belagerung des Westgotenkönigs Alarich behauptet, 490 bis 493 von Odoaker gegen den Ostgotenkönig Theoderich verteidigt (Rabenschlacht); dann Residenz Theoderichs und Hauptstadt des Ostgotenreiches bis zur Übergabe (539) an den byzantinischen Feldherrn Belisar;

    seit 552 Mittelpunkt des byzantinischen Exarchats und Sitz des Statthalters (Patrizius) Ostroms, 751 als letzter Stützpunkt der Byzantiner in Norditalien vom Langobardenkönig Aistulf erstürmt, 756 nach Einnahme durch die Franken mit dem Kirchenstaat an den päpstlichen Stuhl; 1441 bis 1509 venezianisch, seit 1509 wieder beim Kirchenstaat (mit Ausnahme der französischen Herrschaft 1797-1815) bis zur Eingliederung in das Königreich Italien 1860.