Rassismus

    Aus WISSEN-digital.de

    wirtschaftliche, gesellschaftliche und rechtliche Benachteilung und Diskriminierung ganzer Gruppen von Menschen auf Grund ihrer angeblichen rassischen Minderwertigkeit.

    Als mit der Aufklärung die christliche Selbstverständlichkeit der Unterjochung fremder Völker in Frage gestellt wurde, entstanden Ersatztheorien zur Aufrechterhaltung kolonialer Herrschaft. Menschen anderer Hautfarbe, meist Nicht-Weiße, wurden mindere Fähigkeiten angedichtet.

    Diese "Verwissenschaftlichung" der eigenen angenommenen Überlegenheit kulminierte durch falsche Interpretation nach der Veröffentlichung von Darwins Evolutionstheorie und anderer Rassentheorien: Man sah in den Rassen mehr oder minder erfolgreiche Zuchtergebnisse. Das Recht des Stärkeren wurde ungefiltert auf das Zusammenleben der Völker übertragen. Der Begriff der Rasse ist, soweit er sich auf den Menschen bezieht, von zweifelhaftem Wert, weil die meisten Menschen Mischtypen sind.

    Der Rassismus gab auch dem Antisemitismus Auftrieb, der die Juden kurzerhand zu einer Rasse ernannte, die minderwertig und daher zu eliminieren sei. Diese biologistische Wahnidee erhob der Nationalsozialismus zur Staatsideologie und rechtfertigte damit den Mord an Millionen von Juden (Holocaust). Der Rassismus dient oft zur Ablenkung von internen Schwierigkeiten (Sündenbock-Strategie) und zur Begründung kolonialistischer und imperialistischer Politik.

    Kalenderblatt - 11. Oktober

    1899 Ausbruch des zweiten Kriegs der Engländer gegen die Buren in Südafrika.
    1901 Uraufführung von Frank Wedekinds Schauspiel "Der Marquis von Keith" in Berlin.
    1931 Die Harzburger Front (Vertreter der Nationalsozialisten, der Deutschnationalen, des Stahlhelms, des Reichslandbundes u.a.) wird gebildet, um eine gemeinsame Strategie gegen die Regierungspolitik abzusprechen.