Ramakrischna

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    indischer Philosoph und Mystiker; * 18. Februar 1836 in Karmapukur (Bengalen), † 16. Februar 1886 in Cossipore (Indien)

    eigentlich: Gadadhar Chattopadyaya;

    Ramakrischna wuchs in einer verarmten, aber streng gläubigen Brahmanenfamilie auf und übernahm 1855 nach seinem Bruder Ramkumar das Priesteramt in einem Tempel bei Kalkutta, der der Göttin >>Kali gewidmet war. Hier beschäftigte er sich vor allem mit dem >>Tantrismus. Als er 1859 nach indischem Brauch die fünfjährige Braut Sarada Devi heiraten sollte, zog sich Ramakrischna in völlige >>Askese in der Natur zurück und kam erst 1872 wieder nach Kalkutta. Er machte sich mit den Lehren der Weltreligionen, v.a. des Islams und des Christentums, vertraut und gelangte zur Erkenntnis, dass jede Art von Religion ein legitimer Weg sei, zu Gott bzw. dem Göttlichen zu gelangen. Ramakrishna war wesentlich an der Reform des Hinduismus beteiligt; durch seine Predigten und Reden zog er viele Menschen in seinen Bann. Sein bedeutendster Schüler >>Vivekananda setzte um die Jahrhundertwende die Lehren Ramakrischnas in die Praxis um und gründete zu diesem Zweck die sog. Ramakrischna-Mission, die bis heute vor allem auf dem karitativen und dem Bildungssektor tätig ist.