Radioastronomie

    Aus WISSEN-digital.de

    (lateinisch)

    Teil der Astrophysik; beobachtet mit Radioteleskopen die Frequenzstrahlungen (Radiostrahlung) aus dem Weltall und gewinnt so Informationen über dessen Struktur. Man unterscheidet zwischen Kontinuum- und Linienstrahlung, thermische und nichtthermische Strahlung. 1951 wurde die 21-cm-Strahlung des interstellaren neutralen Wasserstoffs nachgewiesen, der wichtig bei der Erforschung des Milchstraßensystems ist. Außerdem erforscht die Radioastronomie die Verteilung und den physikalischen Zustand des interstellaren Gases. Untersucht werden z.B. die Strahlung der Sonne, des Mondes, der Planeten, der Milchstraße und einzelner Radioquellen. Wichtig in diesem Zusammenhang war auch die radioastronomisch nachgewiesene Hintergrundstrahlung.

    Obwohl die Radiostrahlung ferner Milchstraßensysteme, die zur Erde gelangt, sehr viel schwächer ist als das ankommende Licht, erbringt die Radioastronomie viele Erkenntnisse, da Radiowellen von unserer Atmosphäre nur in geringem Ausmaß absorbiert werden. Außerdem ist dieser Wissenschaftszweig noch ausbaufähig, während die Beobachtung mithilfe von Fernrohren allmählich eine technische Grenze erreicht, abgesehen von höchst aufwändigen Satelliten- oder mondgestützten Observatorien.