Psychosomatik - Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

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    Psychosomatik erklärt – Symptome und Behandlungsmöglichkeiten Die Psychosomatik ist ein weitreichendes medizinisches Gebiet. Es geht eigentlich darum, dass seelische Belastungen zu körperlichen Beschwerden führen. Darunter wird sich nicht jeder sofort etwas vorstellen können.

    Die Ursachen sind vielfältig

    Trotzdem hat wahrscheinlich jeder Mensch schon einmal erlebt, dass sich die Psyche auf den Körper auswirken kann. Beispielsweise tritt vor wichtigen Prüfungen eine Appetitlosigkeit und mitunter auch ein Problem beim Einschlafen auf. Ist die Prüfung beendet, verschwinden diese Symptome wieder. Nun gibt es jedoch auch Belastungen, die kontinuierlich vorhanden sind und sich nicht nur auf ein einziges bevorstehendes Ereignis auswirken. Zu den häufigsten Ursachen psychosomatischer Probleme gehören:

    • Ärger in der Familie
    • Stress im Beruf
    • Permanente Überforderung

    Jeder, der über einen längeren Zeitraum hinweg unter solchen Stresssituationen leidet, läuft Gefahr, an psychosomatischen Leiden zu erkranken. Das passiert sogar oftmals unbemerkt, sodass die betroffene Person die eigentliche Ursache nicht kennt.

    Wie äußern sich psychosomatische Erkrankungen?

    Für den Arzt ist es nicht immer leicht, eine psychosomatische Erkrankung zu diagnostizieren. Es gibt diverse körperliche Symptome, die darauf hinweisen können. Zu den häufigsten Auswirkungen gehören:

    • Kopfschmerzen
    • Rückenschmerzen
    • Übelkeit
    • Verdauungsprobleme
    • Schlafstörungen
    • Nervosität

    Es gibt noch sehr viele weitere körperliche Probleme, die als Ursache ein psychisches Problem haben können. Jeder menschliche Körper ist anders und reagiert dementsprechend in differenzierter Weise. Sucht ein Patient, der ständig unter Rückenschmerzen leidet, einen Arzt auf, dann wird er sicherlich zu einem Orthopäden überwiesen. Hat jemand anderes Verdauungsprobleme, wird er zum Internisten geschickt. Können auch diese Fachärzte nichts finden, werden die Patienten meistens noch zu anderen Spezialisten überwiesen. Oftmals landen Patienten aufgrund ungeklärter Symptome in einer Klinik.

    Für die meisten Patienten ist es ein Martyrium. Sie leiden unter starken Schmerzen oder anderen Problemen und kein Arzt findet eine Ursache dafür. Das unmittelbare Umfeld des Betroffenen reagiert zumeist mit Unverständnis und vermutet, dass es sich um eine Simulation handelt. Dadurch werden die bereits vorhandenen psychischen Probleme noch weiter verstärkt. Der Verdacht, dass es sich um eine Erkrankung psychosomatischer Art handeln könnte, steht meistens erst am Ende einer langen Odyssee.

    Während dieser Zeit können im schlimmsten Fall weitere Beschwerden auftreten. Durch den Druck des näheren Umfelds können Minderwertigkeitsgefühle, Angstzustände oder sogar ernsthafte Depressionen auftreten. Deshalb wäre es wichtig, die eigentliche Ursache möglichst schnell zu erkennen, damit eine gezielte Behandlung durchgeführt werden kann.

    Die Psychosomatik ist ein komplexes Thema

    Manchmal sind es auch besonders einschneidende Ereignisse, die zu psychosomatischen Erkrankungen führen können. Das kann beispielsweise ein Trauerfall oder ein besonders traumatisches Ereignis sein. Sehr ausführlich wird die Psychosomatische Grundversorgung hier erklärt. Dort finden Interessenten fundierte und fachliche Informationen zu diesem umfangreichen Themenkomplex. Es ist auch für Ärzte interessant, sich näher damit zu beschäftigen. Je besser die Kenntnisse diesem Bereich sind, desto besser kann den Patienten geholfen werden. Fachärzte können auch Fortbildungen im Bereich der Psychosomatik machen, um ihren Patienten effektiver helfen zu können. Für Ärzte erschließen sich dadurch neue Betätigungsfelder und zusätzliche Einnahmemöglichkeiten.

    Psychosomatische Beschwerden diagnostizieren

    Die Diagnose ist immer recht aufwendig. Deshalb könnte ein Arzt diese auch niemals während einer normalen Sprechstunde durchführen. Hat der Arzt jedoch an einer Fortbildung in diesem Bereich teilgenommen, wäre es möglich, sich intensiv mit dem Patienten zu befassen. In dem Fall könnte er diese Leistung sogar mit der Krankenkasse abrechnen. Das Wichtigste ist, dass zwischen dem Arzt und dem Patienten eine tragfähige Vertrauensbasis aufgebaut wird.

    Nur dann wird sich der Patient so weit öffnen und nähere Details zu seinen Problemen preisgeben. Erschwerend kommt hinzu, dass einigen Patienten gar nicht klar ist, welches Ereignis die psychosomatischen Beschwerden auslöste. In solchen Fällen liegt es am Arzt, das ursprüngliche Problem zu ermitteln. Das kann jedoch einige Zeit dauern. Der Aufwand lohnt sich jedoch.

    Steht fest, welche Ereignisse oder Lebensumstände den Körper krank machen, dann kann eine Therapie erfolgen. Das ist deutlich besser, als immer nur die Symptome zu therapieren. Wer ständig unter Kopf- oder Rückenschmerzen leidet und kontinuierlich Medikamente dafür einnimmt, riskiert weitere Schäden an verschiedenen inneren Organen. Deshalb ist es vorteilhaft, die eigentliche Ursache zu kennen. Dann kann daran angesetzt werden.

    Die Behandlung psychosomatischer Krankheiten

    Oftmals ist es sinnvoll, zunächst eine stationäre Behandlung durchzuführen. Die räumliche Distanz zum Alltag des Patienten ist zumeist wichtig. Dort erfährt die betroffene Person zudem, welche Therapien es gibt. Patienten können verschiedene Behandlungsmethoden ausprobieren, um herauszufinden, welche ihnen guttun. Die ambulante Weiterbehandlung findet anschließend zumeist bei einem qualifizierten Arzt in der Nähe des Patienten statt.

    Zudem lernen Betroffene, wie sie während des normalen Alltags immer wieder kleinere Entspannungsübungen durchführen können. Oftmals lassen diese sich sogar direkt während der Arbeit ausführen. Inzwischen gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Behandlung psychosomatischer Erkrankungen. Damit lassen sich bei den meisten Patienten die Beschwerden deutlich lindern. Das führt auf jeden Fall zu einer höheren Lebensqualität.

    Warum wird noch nicht jeder Betroffene optimal behandelt?

    Die Therapiemöglichkeiten sind vielerorts stark eingeschränkt. Das liegt daran, weil die psychosomatische Grundversorgung noch sehr lückenhaft ist. Aus diesem Grund werden erkrankte Menschen nicht gezielt behandelt. Es werden zumeist nur die Symptome therapiert. Da es inzwischen jedoch für nahezu jeden Facharzt möglich ist, an einer Fortbildung teilzunehmen, wird sich die Situation sicherlich bald ändern. Das ist auch sehr wichtig, weil die Anzahl der Betroffenen, die an psychosomatischen Problemen erkranken, ständig ansteigt.

    Ein wesentliches Problem besteht darin, dass psychosomatische Störungen zu schweren Erkrankungen wie Sucht oder Depression führen können, wenn sie nicht rechtzeitig therapiert werden. Deshalb haben sich schon seit geraumer Zeit Ärzteverbände und andere Gremien darauf verständigt, in diesem Bereich Abhilfe zu schaffen. Das hat auch schon dazu geführt, dass interessierte Ärzte mittlerweile innerhalb einer Woche eine entsprechende Zusatzqualifikation erlangen können.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.