Pierre Elliott Trudeau

    Aus WISSEN-digital.de

    kanadischer Politiker; * 18. Oktober 1919 in Montreal, † 28. September 2000 in Montreal


    Pierre Elliott Trudeau kam in Montreal als Sohn einer anglo-kanadischen Mutter und eines französisch-kanadischen Rechtsanwalts zur Welt. Er studierte Jura, später auch Wirtschaftswissenschaften, das eine in Montreal, das andere an der Harvard-Universität in Cambridge/ Massachusetts, studierte aber auch in Paris und an der London School of Economics.

    Die Liberale Partei und deren Anhänger wählten 1965 den Professor der Universität Montreal ins Parlament. Im Jahr darauf war er Staatssekretär, wieder ein Jahr später Justizminister und nach einem weiteren Jahr wählten ihn die Liberalen zum neuen Parteichef. Am 22. April 1968 wurde er zum kanadischen Premierminister gewählt.

    Die schwierige innerpolitische Wirtschaftslage hatte zehn Jahre später Popularitätseinbußen der Liberalen zur Folge - trotz aller Maßnahmen zur Abwendung der Schwierigkeiten verlor Trudeau 1979 sein Amt als Ministerpräsident an Joe Clark, den Führer der Progressiv-Konservativen Partei. Die konservative Amtszeit währte nur ein Jahr; 1980 bis 1984 Pierre Trudeau wiederum Premier Kanadas.

    Trudeaus Leistung bestand darin, die Einheit Kanadas, sowohl des französisch- wie auch des englischsprachigen Teils, konsolidiert zu haben. Er senkte das Wahlalter auf 18 Jahre, lockerte das Scheidungs- sowie das Abtreibungsrecht und entkriminalisierte die Homosexualität. Trudeau wurde 1999 von den kanadischen Bürgern zum "Premierminister des Jahrhunderts" gewählt.