Peter Zadek

    Aus WISSEN-digital.de

    deutscher Regisseur; * 19. Mai 1926 in Berlin, † 30. Juli 2009 in Hamburg

    avantgardistische Inszenierungen; 1972-77 Generalintendant am Bochumer Schauspielhaus; 1980-85 freier Regisseur; 1985-1989 Intendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg.

    Zadek erhielt am traditionsreichen Old Vic Theatre in England seine Ausbildung zum Theaterregisseur. Seit Ende der 1950er Jahre arbeitete Peter Zadek in der Bundesrepublik Deutschland. Durch seine eigenwilligen, zum Teil provokativen Klassiker-Inszenierungen, aber auch durch seine einfühlsamen Inszenierungen von Dramen des bürgerlichen Realismus und der Moderne wurde er der bekannteste Vertreter des deutschen Regietheaters. Bewunderung und Kritik hielten sich bei der Reaktion des Publikums und der Öffentlichkeit auf seinen Inszenierungsstil stets die Waage.

    Zadek wirkte vornehmlich in Köln, Hannover, Bremen, Bochum, Berlin und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Mit der Premiere der erstmals in der Urfassung aufgeführten Lulu von Wedekind feierte er 1988 dort seinen größten Erfolg. Neben seiner Theaterarbeit realisierte Zadek auch einige Fernseh- und Filmproduktionen, z.B. die Apo-Groteske "Ich bin ein Elefant, Madame" (1969), die den Bundesfilmpreis für die beste Regie und den "Silbernen Bären" der Internationalen Filmfestspiele Berlin erhielt. 1983 nahm Zadek mit der Verfilmung des Simmel-Romans "Hurra, wir leben noch" eine der aufwändigsten deutschen Nachkriegsproduktionen in Angriff, die unter dem Titel "Die wilden Fünfziger" in die Kinos kam.

    Peter Zadek erhielt 2002 das Große Bundesverdienstkreuz.

    Filme (Auswahl)

    1968 - Ich bin ein Elefant, Madame

    1972 - Van der Valk und das Mädchen

    1983 - Die wilden Fünfziger

    2005 - Peter Zadek inszeniert Peer Gynt (Dokumentarfilm von Alexander Nanau)