Papst

    Aus WISSEN-digital.de

    (griechisch: pappas, "Vater"; lateinisch: papa)

    Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche mit Sitz im Vatikan, Bischof von Rom, (nach katholischer Lehre) Nachfolger des Apostels Petrus und Stellvertreter Christi auf Erden. Oberste Autorität in Fragen des Glaubens und des kirchlichen Rechtes (Gesetzgeber, Richter), gilt als unfehlbar in Glaubens- und Sittenfragen, Unfehlbarkeitsdogma auf dem 1. Vatikanischen Konzil 1870 für unumstößlich erklärt; Landesherr des unabhängigen Kirchenstaates (Vatikan, dessen Territorialgeschichte mit der Geschichte des Papsttums als Idee und Institution eng verbunden war). Wahl auf Lebenszeit durch die Kardinäle im Konklave. Anrede mit "Eure Heiligkeit" oder "Heiliger Vater", empfängt in Audienzen (auch nicht christliche) Besucher.


    Geschichte

    Der Primat (Vorrang) des Bischofs von Rom ("Bischof der Bischöfe") gründete sich auch auf die überragende Rolle Roms als des Mittelpunktes des Imperium Romanum, fand ersten sichtbaren Ausdruck, als sich im Jahr 96 die Gemeinde von Korinth an den römischen Bischof mit der Bitte um Aufklärung in einer Glaubensfrage wandte (Antwort des Papstes im "Klemensbrief"), setzte sich schließlich in einer Jahrhunderte währenden Auseinandersetzung mit den cäsaropapistischen Ansprüchen der Kaiser und den Hoheitsansprüchen der Bischöfe (Metropoliten bzw. Patriarchen) von Mailand, Ravenna, Alexandria, Konstantinopel und Jerusalem durch.

    Das Konzil von Sardica 343 (unter Papst Julius I.) erkannte den Bischof in Rom als oberste Instanz in Personalfragen an; 445 ließ sich Papst Leo I. der Große seine Dekretalien von Kaiser Valentinian III. als rechtskräftig anerkennen und entschied 451 auf dem 4. ökumenischen Konzil von Chalcedon den Glaubensstreit kraft seiner Autorität unter Berufung auf Petrus.

    Die katholische Kirche erkennt bis heute 265 rechtmäßige Päpste an.

    Seit 2005 ist der Deutsche Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI.