Pablo Neruda

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    chilenischer Lyriker und Diplomat; * 12. Juli 1904 in Parral, † 23. September 1973 in Santiago de Chile

    eigentlich: Ricardo Elicier Neftali Reyes y Basualto;

    einer der wichtigsten Autoren Südamerikas.


    Der Sohn eines Eisenbahnangestellten, der als junger Mann eine Lehrerausbildung absolvierte, begann schon in der Kindheit, Gedichte zu verfassen. Schon früh waren seine Gedichte Kassenerfolge, er galt als der berühmteste Lyriker Lateinamerikas. Neruda durchläuft in seiner Dichtung eine Orientierung am Symbolismus, Surrealismus und Realismus.

    Unter anderem porträtierte er sein Land Chile, beschrieb die Geschichte Südamerikas aus marxistischer Sicht, wobei er sich der Form der epischen Dichtung bediente. Er löste sich von der dichterischen Abstraktion und rief in seinem Spätwerk zu direktem politischem Engagement auf.

    Von 1927 bis 1944 bereiste er als Diplomat verschiedene Länder in Asien, Europa und Lateinamerika. 1945 trat er in die Kommunistische Partei Chiles ein und beteiligte sich an der Politik des Landes. 1948 musste er für vier Jahre das Land verlassen, da er den amtierenden Präsidenten González Vedela kritisierte. Nach seiner Rückkehr kandidierte er für das Amt des Präsidenten. Von 1971 bis 1973 war er chilenischer Botschafter in Paris. Für seine dichterischen Leistungen erhielt er 1971 den Nobelpreis für Literatur und den Lenin-Friedenspreis.

    Werke (Auswahl)

    1923 - Crepusculario

    1924 - Veinte poemas de amor y una canción desesperada, dt.: Zwanzig Liebesgedichte und ein Lied der Verzweiflung

    1933-47 - Residencia en la tierra, dt.: Aufenthalt auf Erden

    1950 - Canto General (1950), dt.: Der große Gesang

    1954 - Odas elementales, dt.: Elementare Oden

    1973 - Incitación al nixoncidio y alabanza de la revolutión chilena (1973); dt.: Aufforderung zum Nixoncid und Lob der chilenischen Revolution.

    Kalenderblatt - 19. April

    1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
    1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
    1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.