Otto III. (Hl. Römisches Reich)

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    deutsch-römischer Kaiser; * 980 bei Kleve, † 24. Januar 1002 in Paterno


    Sohn von Otto II.; kurz vor dem frühen Tod seines Vaters wurde Otto III. 983 in Aachen zum König gekrönt. Zunächst führten seine Mutter Theophanu und seit 991 seine Großmutter Adelheid die Regentschaft für Otto. Versuche Heinrichs des Zänkers, Herzog von Bayern, sich der Herrschaft zu bemächtigen, blieben erfolglos, 985 unterwarf sich Heinrich. Mit seiner Mündigkeit übernahm Otto 994 selbst die Regierung. 996 zog er nach Rom, erhob seinen Vetter Brun als Gregor V. zum Papst und wurde von ihm zum Kaiser gekrönt. Nach der Vertreibung Gregors durch den römischen Adel eroberte Otto 997 Rom, nahm blutige Rache, ließ den erhobenen Gegenpapst hinrichten und machte seinen Berater Gerbert von Aurillac zum Papst (Silvester II.).

    Im Osten des Reiches war durch den Aufstieg Polens ein mächtiger Rivale entstanden; um die östlichen Gebiete enger an das Reich zu binden, errichtete Otto die Erzbistümer Gnesen und Gran (1000/1001).

    Otto III. strebte nach der Erneuerung des Römischen Reiches (Renovatio imperii Romanorum) und wollte von Rom aus in engem Zusammenwirken mit dem Papsttum seine hohe Auffassung des christlichen Herrschertums verwirklichen, starb jedoch nach einem Aufstand des stadtrömischen Adels auf der Flucht in Paterno. Otto wurde in Aachen beigesetzt; sein Nachfolger wurde Heinrich II.