Otto Braun

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    deutscher Politiker; * 28. Januar 1872 in Königsberg (Ostpreußen), † 15. Dezember 1955 in Ascona (Tessin, Schweiz)

    Braun trat während seiner Lehrjahre als Druckergehilfe in die Sozialdemokratische Partei ein. Seit 1911 Mitglied des Parteivorstands, wurde Braun 1920 Ministerpräsident von Preußen. Der "rote Zar von Preußen" stellte bei den andauernden Regierungskrisen der Weimarer Republik, die er gegen die radikalen Parteien von links und rechts verteidigte, einen erheblichen Stabilitätsfaktor dar. Nach Verlust der Mehrheit 1932 Chef eines Minderheitskabinetts, wehrte sich Braun gegen den so genannten "Preußenschlag" (die Unterordnung der Landesregierung unter die Reichsverwaltung), den Reichskanzler Franz von Papen im Juli des gleichen Jahres durchgesetzt hatte. Braun setzte sich vor Gericht durch, doch eine Verordnung des Reichspräsidenten Hindenburg vom 6. Februar 1933 enthob ihn endgültig seines Amtes. Damit war ein großes Hindernis gegen die absoluten Herrschaftsansprüche Hitlers gefallen. Vor dem Zugriff der Nationalsozialisten setzte sich Otto Braun in die Schweiz ab, wo er 1940 seine nach dem Zweiten Weltkrieg viel beachteten Memoiren "Von Weimar zu Hitler" schrieb.