Oscar Straus

    Aus WISSEN-digital.de

    österreichischer Komponist; * 6. März 1870 in Wien, † 11. Januar 1954 in Bad Ischl

    studierte am Wiener Konservatorium bei Professor Hermann Grädener (1844-1929), später in Berlin an der Staatlichen Musikakademie vor allem bei M. Bruch (1838-1920).

    Seine erste Bühnenkomposition war ein Operneinakter "Die Waise von Cordoba" (1894). 1895 wurde Straus zweiter Kapellmeister in Brünn. Über Teplitz und Mainz gelangte er nach Berlin. Im Sommer 1900 war er im Lessing-Theater bei einem Operettenensemble tätig. Als der Schriftsteller Ernst von Wolzogen in Berlin 1901 sein "Überbrettl", ein literarisches Kabarett, eröffnete, holte er sich Oscar Straus als Kapellmeister und Hauskomponisten. Für dieses Unternehmen und 1903/04 für ein eigenes Reise-Ensemble ähnlicher Art schrieb Straus eine große Zahl von Liedern und Couplets. Besonders seine Vertonung des Gedichts Detlev von Liliencrons "Die Musik kommt" wurde sehr schnell bekannt.

    Während der Überbrettl-Zeit schrieb er noch zwei Opern: "Der schwarze Mann" (1900) und "Colombine" (1904) sowie die Pantomime "Pierrots Fastnacht" (1901). 1904 "Die lustigen Nibelungen", 1905 "Zur indischen Witwe" und 1906 die Märchenparodie "Hugdietrichs Brautfahrt". Straus' erster großer Erfolg war "Ein Walzertraum" (1907); es folgte "Der tapfere Soldat" (1908), eine Operette nach George Bernard Shaws Komödie "Helden", "Der letzte Walzer" (1920) und eine Reihe anderer, heute kaum bekannter Operetten. 1933 siedelte Straus dann nach New York über. Sein letztes Bühnenwerk "Bozena" (1952) präsentierte er in München.