Octavio Piccolomini

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    italienischer Feldherr; * 11. November 1599 in Florenz, † 11. August 1656 in Wien

    Geboren in Florenz, diente Piccolomini anfangs bei den spanischen Truppen in Mailand. Er kam dann mit einem von Cosimo II. von Medici dem Kaiser zur Unterstützung geschickten Regiment nach Deutschland und machte die Schlacht am Weißen Berge mit.

    Danach kehrte Piccolomini aber in spanische Dienste zurück und trat erst 1627 in das Heer Wallensteins ein, wo er alsbald Kapitän der Leibgarde des Generalissimus wurde. Er zeichnete sich am 16. November 1632 bei Lützen besonders aus, worauf er vom Kaiser zum Generalwachtmeister und 1633 zum General der Kavallerie ernannt wurde.

    Mit Gallas, Aldringen und Marradas war Piccolomini einer der Urheber des Sturzes und der Ermordung Wallensteins, dessen volles Vertrauen er besaß. Piccolomini erhielt für seine "guten Dienste" von Wallensteins Gütern die Herrschaft Nachod, 100 000 Gulden und die Marschallswürde.

    1638 in den Grafenstand erhoben, stand er 1639 mit dem Sieg von Diedenhofen über Feuquieres (7. Juli) auf dem Gipfel seines Kriegsruhms.

    Nach Gallas' Rücktritt, an dessen Stelle Erzherzog Leopold Wilhelm trat, wurde Piccolomini zu dessen Verstärkung auf den deutschen Kriegsschauplatz zurückberufen. Er kämpfte 1640 gegen die Schweden unter Banér, eroberte Höxter, entsetzte Freiberg und zog dann nach Mähren und Schlesien gegen Torstensson.

    Nach der Niederlage bei Leipzig (2. November 1642) trat er 1643 in spanische Dienste und kämpfte in den Niederlanden gegen die Schweden und Holländer. 1648 mit dem Oberbefehl betraut und zum Feldmarschall ernannt, war Piccolomini bei dem Konvent in Nürnberg 1649 kaiserlicher Generalbevollmächtigter und wurde dann vom Kaiser in den Reichsfürstenstand erhoben, nachdem er schon 1639 vom König von Spanien das von seinen Vorfahren besessene Herzogtum Amalfi zurückerhalten hatte. Er starb kinderlos in Wien am 11. August 1656.

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