Nukleus (Biologie)

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    (lateinisch "Kern")

    1. auch: Zellkern, Kern, Karyon, Karyoplast;

    Der Zellkern ist das Steuerzentrum für den Zellstoffwechsel und Träger der Erbanlagen (Gene). Er ist in jeder Zelle (Cellula) ein- oder mehrfach vorhanden. Zellen, bei denen der Zellkern fehlt, z.B. die roten Blutkörperchen (Erythrocyti), sind infolgedessen nur begrenzt lebensfähig und können sich nicht teilen.

    Die Größe und Form des Zellkerns hängt von der jeweiligen Zellart und deren Aufgabe ab bzw. in welchem Stadium sich die Zelle befindet. Er kann z.B. rund oder längsförmig sein. Während der Zellteilung ist er fadenförmig (Mitosekern). Alle Kernstrukturen werden dann verdoppelt und auf die Tochterzelle verteilt.

    Befindet sich die Zelle zwischen zwei Teilungen, wird der Zellkern als Arbeitskern bezeichnet. Er ist von einer Hülle umgeben, der Kernmembran (Membrana nuclearis), die ihn vom Zytoplasma (Cytoplasma) trennt und über die auch der Stoffaustausch zwischen Zellkern und Zytoplasma erfolgt.

    Innerhalb des Zellkerns befinden sich ein bis zwei runde Strukturen, die Kernkörperchen (Nucleolus). Sie enthalten vor allem Ribonukleinsäure (RNS), ein Bestandteil, der vor allem bei der Proteinsynthese eine Rolle spielt.

    Die Kernkörperchen sind eingebettet in das Kernplasma, das hauptsächlich aus Chromatin (Chromatinum) besteht. Aus dem Chromatin gehen während der Zellteilung die Chromosomen (Chromosoma), die Träger der Erbinformationen (Gene), hervor. Gene sind in einem Chromosom zu Tausenden vorhanden.

    Zellleib und Zellkern stehen miteinander in Wechselwirkung, der Kern-Plasma Reaktion. Ist diese Relation gestört, stirbt die Zelle.

    1. auch: Nervenkern;

    Im Zentralnervensystem (ZNS) der Wirbeltiere versteht man unter einem Nukleus die Anhäufung von Nervenzellkörpern (Perkaryen). Sie sind Schaltstationen des Nervensystems. Hier kommen Nervenfasern zusammen und werden auf die Zellkörper anderer Nervenzellen umgeschaltet, die dann über Zellausläufer (Axone) die Informationen auf andere Nerven weiterleiten.

    Kalenderblatt - 18. April

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