Niklaus Manuel

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    schweizerischer Maler und Dichter; * um 1484 in Bern, † 1530 in Bern

    neben Urs Graf Hauptvertreter der schweizerischen Kunst seiner Zeit; Manuel war Dichter, Krieger und Staatsmann, Vorkämpfer der Reformation in Bern; als Künstler vermutlich zuerst als Glasmaler ausgebildet, dann Schüler des Berner Nelkenmeisters und des H. Fries. Auf Reisen kam er wohl nach Basel und lernte die oberrheinische Kunst kennen (H. Baldung, vielleicht Grünewald). Er hat Holzschnitte und Kupferstiche Dürers gekannt, auch wohl die Kunst Burgkmairs; hat mindestens zweimal Italien besucht und ist auch von der oberitalienischen Kunst beeinflusst worden. Manuel schuf große Altarwerke, mythologische Darstellungen, Bildnisse, Zeichungen und Holzschnitte.

    Hauptwerke: von einem Marienaltar für das Dominikanerkloster Bern: "Lukas, die Madonna malende" (1515, Bern, Kunstmuseum), "Geburt der Maria", Innenseite des vorigen (Bern, Kunstmuseum), "Die Versuchung des hl. Antonius" (von einem Antonius-Altar von 1520, Bern, Kunstmuseum), "Pyramus und Thisbe" (um 1525, Bern, Kunstmuseum)

    Wandbilder: Großer Totentanzzyklus für das Berner Dominikanerkloster (1515-20; nur in Kopien und Zeichnungen erhalten).

    Holzschnitte: Folge der Klugen und Törichten Jungfrauen (1518), Zeichnungen mit Darstellungen aus dem Landsknechtsleben.