My Fair Lady

    Aus WISSEN-digital.de

    Musical Play in zwei Akten von Frederick Loewe. Alan Jay Lerner schrieb das Buch und die Gesangstexte nach einer Vorlage von George Bernhard Shaws Werk "Pygmalion". Außerdem wurde das Musical dem 1938 gedrehten gleichnamigen Film von Gabriel Pascal nachempfunden.

    "My Fair Lady" wurde am 15. März 1956 im New Yorker "Mark Hellinger Theatre" am Broadway uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung wurde am 25. Oktober 1961 im Westberliner "Theater des Westens" gezeigt.

    Die wichtigsten Personen

    Professor Henry Higgins, Phonetiker

    Eliza Doolittle, Blumenmädchen

    Alfred P. Doolittle, Elizas Vater, ein Müllkutscher

    Oberst Pickering, Higgins? Freund und Kollege

    Mrs. Higgins, Mutter des Professors

    Freddy Eynsford-Hill, Elizas Verehrer

    Handlung

    "My Fair Lady" ist eine ironische Gesellschaftskomödie, die im Jahr 1912 in London und Umgebung spielt.

    Getreu Shaws literarischer Vorlage fehlen weder Ironie noch Hintersinn. Sprachprofessor Higgins ist fest entschlossen, ein Experiment durchzuführen: Er will seinem Bekannten Oberst Pickering beweisen, dass gute Ausdrucksweisen und Manieren anerzogen werden können. Der waschechte Junggeselle hat zufällig das Blumenmädchen Eliza kennen gelernt, die für ihn nicht mehr ist als ein Gossenkind mit einer ordinären Ausrucksweise. Er nimmt Eliza als Schülerin in sein Haus auf. Ein hartes (Sprach-)Training verlangt Higgins und Eliza alles ab und auch das Personal kommt ordentlich ins Schwitzen. Elizas Vater, Müllwerker Alfred P. Doolittle, versucht schließlich bei Higgins und Pickering ein Honorar zu ergattern. Durch Higgins' Hilfe kommt Doolittle zu Geld, das er dringend benötigt, um sich seinen lang gehegten Traum einer zweiten Heirat zu erfüllen.

    Dank der intensiven Schulung durch den Professor wird aus Eliza eine vornehme junge Dame mit gepflegter Sprache. Voller Stolz stellt Higgins seine Schülerin beim mondänen Galopprennen von Ascot vor. Als jedoch das Rennen in seine heiße Phase geht, verfällt Eliza zu Higgins Betroffenheit wieder in ihre alte, ungehobelte Ausdruckweise. Higgins' Mutter hingegen hat an Eliza einen Narren gefressen und mit Freddy Eynsford-Hill macht ihr sogar ein junger Mann den Hof.

    Higgins nimmt mit Eliza einen zweiten, dieses Mal erfolgreichen, Anlauf beim Botschaftsball. Während der Professor und Pickering vom Erfolg ihres Experiments begeistert sind, stellt Eliza enttäuscht fest, dass sie nur als seelenloses Objekt missbraucht worden ist. Völlig verärgert nimmt sie ihren Koffer und verlässt Higgins Haus. Der und Pickering fragen sich unterdessen ahnungslos, was wohl in Eliza gefahren sei. Glücklicherweise steht Higgins' Mutter ihrem Sohn mit Weisheiten zur Seite - an die lebenskluge Frau hat sich auch Eliza gewandt. Das Zusammentreffen beider kulminiert in einer Auseinandersetzung. Später erkennt Higgins, dass Eliza für ihn mehr als ein Experiment war, nämlich seine wahre Liebe. Auch Eliza entdeckt ihre wahren Gefühle für Higgins und steht unvermittelt vor seiner Tür - bereit, sich auf ihn einzulassen.

    Zum Werk

    Das Musical ist zu einem der meistgespielten Werke im deutschsprachigen Europa aufgestiegen. Sein Erfolg stand hierzulande für den eigentlichen Durchbruch des Musicals. Shaw gab seine Urherberrechte jedoch nie frei, erst nach langen Verhandlungen mit seinen Erben konnte das Vorhaben umgesetzt werden. Kritisiert wurde die von Shaws Theaterstück abweichende Schlussfassung.

    "My Fair Lady" diente schon einmal als Musical-Titel, nämlich für das 1925 am New Yorker Broadway erschienene Werk "Tell Me More!". Die Autoren fanden jedoch, der Titel "My Fair Lady" verkaufe sich schlecht und änderten ihn daraufhin.