Mithra

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    (persisch) auch: Mithras;

    der persische Lichtgott (lateinisch: Sol invictus, "unbesiegte Sonne"); Mittelpunkt eines mystischen Kults, der seit der Arsakidenherrschaft im Iran (247 v.Chr.) mehr und mehr auf Mesopotamien und von dort auf das Römerreich übergriff. Er wurde meist dargestellt als Überwinder des Urstiers, aus dessen vergossenem Blut sich alles Leben entfaltet. Die Szene wurde Sinnbild für den Kampf des Lichtes wider die Dämonen der Finsternis (daher war Mithra Beschützer von Vertrag, Eid, Wahrheit) und die Geburt des Mithra selber. Aus dem Mithra-Glauben entwickelten sich reiche Kultgebräuche und die Mithra-Mysterien im Dunkel von Höhlen, die das Dunkel der irdischen Welt symbolisieren. Es gab zahlreiche Mithra-Heiligtümer im nachchristlichen Rom und in den Standlagern der römischen Legionen (in Deutschland Trier, Osterburken, Saalburg, Heddernheim, Dieburg). Im 2./3. Jh. n.Chr. stand der Mithra-Kult im römischen Imperium gleichrangig neben dem Christentum. Versuche, beide Religionssysteme zu verbinden (Julian Apostata), schlugen fehl (377 wurde das letzte Mithra-Heiligtum in Rom geschlossen).