Michel Foucault

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    französischer Philosoph und Sozialhistoriker; * 15. Oktober 1926 in Poitiers, † 25. Juni 1984 in Paris

    Foucault wurde in Poitiers als Sohn eines Arztes geboren. Nach dem Schulbesuch und dem Studium begann er als außerordentlicher Professor in Clermont-Ferrand seine Hochschullaufbahn. Bis 1968 lehrte er dort Philosophie und übernahm die gleiche Aufgabe in Paris-Vincennes von 1968 bis 1970. Danach erhielt er den Lehrstuhl für Geschichte der Denksysteme am berühmten Pariser Collège de France. Seit 1973 leitete er zusätzlich die Redaktion der Monatszeitschrift "Zône des tempetes".

    Er beschäftigte sich vor allem mit den historischen Formen des Wissens und dessen Verknüpfung mit Machtstrukturen (in diesem Zusammenhang prägte er den Begriff der Episteme). Durch die Analyse von Diskursen in verschiedenen Gebieten zeigte er Mechanismen auf, durch die Menschen in Ordnungsgefüge eingebettet werden.

    Seit dem Beginn der 1960er Jahre veröffentlichte er eine Reihe von Büchern, die weit über Frankreich hinaus Beachtung und auch Widerspruch erregten.

    Werke: "Archäologie des Wissens", "Die Geburt der Klinik - eine Archäologie des ärztlichen Blicks", "Psychologie und Geisteskrankheit"; "Wahnsinn und Gesellschaft - Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft", "Mikrophysik der Macht - Über Strafjustiz, Psychiatrie und Medizin", "Von der Subversion des Wissens" u.a. In seiner auf sechs Bände angelegten Geschichte der Sexualität ("Sexualität und Wahrheit"), von der er nur die ersten drei Bände fertig stellen konnte, behandelt er die Rolle der Sexualität als ein Instrument der Macht.

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