Meister E.S.

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    deutscher Kupferstecher und Goldschmied

    tätig um 1450-67 in Oberdeutschland; Hauptmeister des Kupferstichs seiner Zeit, geboren um 1420 wohl in der Bodenseegegend, tätig in Konstanz, in der Nordschweiz, später in Straßburg, entfaltete eine überaus reiche Tätigkeit; es sind über 300 Blätter aus vielen Stoffgebieten erhalten: biblische Darstellungen, Madonnen, Heilige, Apostel usw., ferner weltliche Szenen: Liebesszenen, Kartenspiele, Figurenalphabete usw., auch Ornamentales aller Art. Der Meister E.S., so genannt nach dem Monogramm einiger seiner Stiche, galt als der eigentliche Begründer des Kupferstichs. Er erhob diese Kunst technisch auf die Höhe Schongauers, der in manchem als sein Schüler angesehen werden muss. In seinem Stil nahm er vielerlei Einflüsse auf (Spielkartenmeister, Anregungen aus dem Kreise des K. Witz u.a.), verarbeitete aber alles auf eigene Art, ein intensiv spätgotischer Stil mit gebrochenen Falten, die Kompositionen flächenhaft und ornamental, den Goldschmied verratend. Sein Einfluss war überaus groß in Oberdeutschland, den Niederlanden, Italien, Frankreich und Spanien.