Max Scheler

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    deutscher Philosoph; * 22. August 1874 in München, † 19. Mai 1928 in Frankfurt am Main

    Begründer der materiellen Wertethik auf Grundlage der Theorien Kants und Nietzsches.

    1915 setzte er sich in seiner Schrift "Der Genius des Krieges und der deutsche Krieg" mit dem Sinn des Weltkrieges auseinander. 1916 erschien sein Werk "Krieg und Aufbau" und ein Jahr darauf seine nationalpädagogische Erörterung "Über die Ursachen des Deutschenhasses".

    Scheler war Schüler des Idealisten Rudolf Eucken in Jena und stand außerdem in der Nachfolge von Husserls Phänomenologie. In seinem Hauptwerk "Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik" (1913) nahm er scharf gegen Kant Stellung, der Scheler zufolge durch seinen Glauben an die Vernunft das entscheidende Moment in der Ethik übersehen hat: das Gemüthafte, die Liebe. Nicht das rationale Denken weist den Menschen auf die Probleme der Ethik hin, sondern das unmittelbare Leben. Scheler will die gemüthaften Kräfte für die Philosophie fruchtbar machen, die durch die positiven Naturwissenschaften und den Rationalismus verdunkelt wurden. Wie der Mensch nicht durch das Erkennen, sondern durch das "intentionale" (auf das Objekt bezogene, zielgerichtete) Fühlen zur Außenwelt kommt, so sind auch die sittlichen Werte nur zu erfühlen. Sittliche Werte sind "ideale Wesenheiten" im Sinne Husserls, die sich nicht definieren, wohl aber erleben lassen.

    Bekannt ist auch Schelers - er war Katholik - schroffe Ablehnung des Thomismus zugunsten Augustins. Spätere Schriften kreisen um Nation und Weltanschauung, um die Konfessionen, um kulturphilosophische und soziologische Probleme. Mit "Die Stellung des Menschen im Kosmos" legte Scheler den Grundstein der modernen philosophischen Anthropologie.

    Kalenderblatt - 23. April

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