Republik Mauritius

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Republic of Mauritius
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Port Louis
Staatsform Demokratische Republik
Fläche 2.040 km²
Einwohner 1.300.000
Währung Rupie
Zeitzone UTC +4
KFZ-Kennzeichen MS
Internet-TLD .mu
Telefonvorwahl 00230

Geografie

Die Republik Mauritius ist ein kleiner Inselstaat, der etwa 1 900 km von der afrikanischen Ostküste und 800 km von der Insel Madagaskar entfernt im Indischen Ozean liegt. Er umfasst neben der Hauptinsel Mauritius (1 865 km²) die Insel Rodrigues (104 km²) und die beiden Inselgruppen Agalega (75 km²) und Cargados-Carajos (1,3 km²). Mit einer Staatsfläche von insgesamt 2 040 km² ist der Inselstaat annähernd so groß wie das deutsche Bundesland Saarland. Gemeinsam mit dem französischen Überseedépartment Réunion bilden die Inseln Mauritius und Rodrigues die Inselgruppe der Maskarenen.

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Mauritius und Rodrigues sind vulkanischen Ursprungs und von Korallenriffen umsäumt. Die Landesfläche von Mauritius ist ein ca. 600 m über dem Meerespiegel befindliches Plateau, das den Boden eines Vulkankraters darstellt. Die umgebenden Berge sind die Reste des Kraterrandes, der höchste Gipfel der Insel und gleichzeitig der Republik ist der Piton Rivière Noire mit 828 m. Das Hochplateau ist durch zahlreiche Wasserläufe gegliedert, die in tiefen Schluchten verlaufen. Der längste Fluss ist der Grande Rivière Sud-Est, der im Zentrum der Insel entspringt und an der Ostküste ins Meer mündet. Im südlichen Teil der Insel liegen mehrere Süßwasserseen, der größte von ihnen mit einer Fläche von 5,6 km² ist Mare aux Vacoas. Die Küsten der Insel sind meist steil und teilweise stark gegliedert. Im Abstand von ca. 200 m bis 5 km vor der Küste liegen Korallenriffe, die fast die gesamte Insel umgeben. Zwischen der Küste und den Korallenbänken liegen ausgedehnte Lagunen, deren Wassertiefe 3 m nicht übersteigt.

Die Insel Rodrigues liegt etwa 560 km östlich von Mauritius und ist ebenfalls von Korallenriffen umgeben. Die höchste Erhebung ist hier der Mont Limon mit 396 m.

Rund 1 000 km nördlich der Insel Mauritius liegt der Agalega-Archipel, der aus zwei durch eine Sandbank verbundenen Koralleninseln besteht. Über 20 kleine und unbewohnte Koralleninseln bilden die Gruppe der Cargados-Carajos-Inseln, die etwa 400 km nordöstlich von Mauritius liegen.

Die Hauptstadt der Republik, Port Louis, liegt im Nordwesten der Insel Mauritius an der Küste.

Klima

Auf den Inseln herrscht tropisch-ozeanisches Klima, das durch ganzjährig hohe Temperaturen gekennzeichnet ist. Im Sommerhalbjahr (Dezember bis März) liegen die mittleren Temperaturen an der Küste um 27 °C, im Hochland bei rund 24 °C. In diesen Monaten fällt ein Großteil der Niederschläge: Während an der Nordwestseite der Insel Mauritius bis zu 1 000 mm Regen gemessen werden, sind es an der Südostseite bis zu 4 000 mm. Im Winterhalbjahr liegen die mittleren Temperaturen bei ca. 21 °C an der Küste und 18 °C im Hochland. In den Monaten Dezember bis März können Wirbelstürme (Zyklone) auftreten.

Flora und Fauna

Die ursprüngliche Vegetation auf Mauritius und Rodrigues bestand aus tropischem Regenwald, der nur noch in Restbeständen vorhanden ist. Heute sind mehr als 60 % der Landesfläche Kulturland. Es dominieren eingeführte Baumarten wie z.B. Teak, Mahagoni, Kiefer, Casuarine, Eukalyptus, Mandel, Banyan (Würgefeige), Tamarinde und Tulpenbaum. In sumpfigen Gebieten wachsen Mangroven, vor allem an den Küsten finden sich verschiedene Palmenarten.

Die ursprüngliche Tierwelt auf den Inseln der Republik Mauritius wies abgesehen von Fledertieren keine Säugetiere auf. Heute finden sich auf den beiden größten Inseln Hasen, Java-Hirsche, Halbaffen (Makaken) und verschiedene Nagetiere, die von den Menschen eingeführt wurden. Zu den ausgerotteten Tierarten gehören z.B. die Riesenschildkröte und der flugunfähige Dodo (Dronte), ein bis zu 25 kg schwerer Laufvogel. Die Vogelwelt ist überaus artenreich, zu den endemischen Arten gehören z.B. der Mauritius-Falke, die Mauritius-Taube und der Mauritius-Papagei. An Seevögeln kommen unter anderem Rußseeschwalben und Rot- und Weißschwanztropikvögel vor.

Bevölkerung

Rund 1,3 Millionen Menschen leben auf den Inseln der Republik Mauritius, die mit knapp 614 Einwohnern pro Quadratkilometer sehr dicht besiedelt sind. Ein Großteil der Bevölkerung lebt auf der Hauptinsel Mauritius. Die größte städtische Siedlung ist die Hauptstadt Port Louis mit etwa 149 000 Einwohnern. Weitere Städte sind Beau Bassin-Rose Hill mit 109 000 und Vacoas-Phoenix mit rund 106 000 Einwohnern; beide Städte liegen im Hochland auf Mauritius.

Die größte Bevölkerungsgruppe mit annähernd 53 % sind die Nachkommen der im 19. Jahrhundert eingewanderten Inder. 43 % sind Kreolen, die von Europäern und Schwarzafrikanern abstammen. Drittstärkste Volksgruppe mit schätzungsweise 3 % sind Chinesen. Weiße Europäer (Franko-Mauritier) haben einen geringen Anteil an der Bevölkerung, stellen aber die einkommensstärkste Schicht dar.

Größte Religionsgemeinschaft sind Hindus (fast die Hälfte der Bevölkerung), zweitgrößte Gruppe sind Christen (insgesamt rund 30 %, überwiegend Katholiken). Anhänger des Islam meist sunnitischer Ausprägung stellen rund 16,5 % der Bevölkerung. Die Amtssprache auf Mauritius ist Englisch, Französisch ist als Bildungssprache verbreitet, fast alle Einwohner sprechen Mauritianisch, ein französisches Creol mit afrikanischen und asiatischen Elementen.

Mauritius gehört zu den wohlhabenden Ländern Afrikas. Das Bevölkerungswachstum ist mit 0,85 % vergleichsweise niedrig, die mittlere Lebenserwartung mit 76,4 Jahren für Frauen und 68,5 Jahren für Männer dagegen deutlich höher als der afrikanische Durchschnitt. Sozial- und Gesundheitswesen sind gut ausgebildet. Die Alphabetisierung wird mit rund 85 % angegeben.

Politisches System

Gemäß der Verfassung von 1992 ist der Inselstaat eine demokratische Republik mit Mehrparteiensystem. Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident (seit 2003 Anerood Jugnauth, MSM), der von der Nationalversammlung für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt wird. Chef der Regierung ist der Premierminister (seit 2005 Navin Ramgoolam, PTM), der vom Staatspräsidenten ernannt wird und dem Parlament verantwortlich ist. Die Minister ernennt der Präsident auf Vorschlag des Premiers.

Die legislative Gewalt liegt bei der Nationalversammlung mit insgesamt maximal 70 Abgeordneten. 62 von ihnen werden direkt vom Volk für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt, acht werden als Vertreter von Minderheiten ernannt. Die wichtigsten politischen Gruppierungen des Inselstaates sind die Koalition aus Militanten Sozialisten (MSM) und der Mauretanischen Militanten Bewegung (MMM) sowie die Soziale Allianz aus Arbeitspartei (PTM) und Verbündeten.

Das Rechtssystem beruht auf dem französischen, es wurden aber auch einige Regelungen des britischen Common Law übernommen.

Mauritius ist in neun Verwaltungsdistrikte und drei Inselgruppen (Agalela, Cargados Carajos Shoals, Rodrigues) gegliedert.

Wirtschaft

Seit dem Erreichen der Unabhängigkeit im Jahr 1968 hat sich die Wirtschaft des Inselstaates Mauritius positiv entwickelt; es konnten stabile Wachstumsraten von rund 5 % erzielt werden. Die Arbeitslosenquote betrug 2006 10,2 %, ein Zehntel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Gemessen am Pro-Kopf-Einkommen mit 4 640 US-Dollar ist Mauritius eines der wohlhabenden Länder Afrikas.

Die Landwirtschaft trägt nur rund 6 % zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigt etwa 10 % der Erwerbstätigen. Dennoch ist der Agrarsektor bedeutend, da mit Zuckerrohr ein Viertel der Exporterlöse erzielt wird. 90 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden für den Zuckerrohranbau verwendet; auch Tee und Tabak werden für den Export kultiviert. Lebensmittel für den Eigenbedarf der Bevölkerung müssen importiert werden. Die Fischerei hat traditionell nur wenig Bedeutung.

Die Industrie entwickelt sich aufgrund einer guten Infrastruktur und niedrigen Arbeitslöhnen positiv. Zahlreiche ausländische Firmen (vor allem des Finanzsektors) haben sich - durch Steuer- und Zollvorteile angelockt - hier niedergelassen. Es gibt Betriebe aus den Bereichen Textil- und Lederverarbeitung, Nahrungs- und Genussmittelherstellung und Elektrotechnik.

Eine bedeutende Rolle für die Wirtschaft von Mauritius spielt der Fremdenverkehr, Zielgruppe sind Touristen der gehobenen Einkommenskategorie. Ca. 15 % der Erwerbstätigen sind in der Tourismusbranche beschäftigt. Die Regierung plant einen Ausbau des Tourismus, auch auf den Inseln Rodrigues und Agalega.

Haupthandelspartner beim Export (Textilien, Zucker und Zuckerprodukte, Tee) sind Großbritannien, Frankreich und die USA. Eingeführt werden vor allem Nahrungsmittel, Konsumgüter, chemische Produkte, Maschinen und Fahrzeuge aus Frankreich, Südafrika und Indien.

Das Straßennetz auf Maruitius ist gut ausgebaut und umfasst insgesamt rund 2 000 Kilometer. Port Louis ist ein bedeutender Handelshafen. Im Südosten von Mauritius in der Nähe der Stadt Mahébourg befindet sich ein internationaler Flughafen.

Währung ist die mauritische Rupie.

Kalenderblatt - 19. April

1521 Kaiser Karl V. verhängt über Martin Luther die Reichsacht.
1941 Bertolt Brechts "Mutter Courage" wird im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt. Die von Helene Weigel verkörperte Protagonistin verliert im Dreißigjährigen Krieg alle ihre Kinder. Brecht will mit seinem Stück die Verzahnung von Kapitalismus und Krieg zeigen.
1977 Zum Entsetzen seiner Fans wechselt Franz Beckenbauer in den amerikanischen Fußballverein Cosmos. Der Dreijahresvertrag ist auf ca. sieben Millionen DM festgesetzt.