Mauricio Raúl Kagel

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    argentinisch-deutscher Komponist; * 24. Dezember 1931 in Buenos Aires

    Kagel lernte im Privatunterricht Klavier, Klarinette, Orgel, Gesang, Violoncello und Dirigieren und war als Komponist zunächst Autodidakt. Es schlossen sich Studien der Literatur und Philosophie in Buenos Aires an, bevor er als 18-Jähriger begann, in verschiedenen Positionen des argentinischen Musiklebens erste Erfahrungen zu sammeln. So arbeitete er von 1955-57 als Korrepetitor am Teatro Colón, bevor es ihm 1957 ein Stipendium ermöglichte, nach Köln überzusiedeln. Dort war er am Studio für Elektronische Musik tätig. Es folgten Dozenturen bei den Darmstädter Ferienkursen (1960-66), seit 1967 an der Berliner Film- und Fernsehakademie sowie 1974 eine Professur für Neues Musiktheater an der Musikhochschule Köln, die er bis 1997 hielt.

    Kagel ist einer der innovativsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, er verfasste experimentierfreudige avantgardistische Klangfantasien und begründete mit seinem Werk "Sur scéne" (1960) eine neue Form des Musiktheaters (eine Verbindung von Musik, Mimik und Bewegung, Licht und Raum).

    Werke: "Schlag auf Schlag" (1963/64, Stück für vier "musikalische" Sägen und ein Schlagzeug), "Unter Strom" (1969, Stück für drei Gitarren und mehrere Gebrauchsgegenstände), "Die Erschöpfung der Welt" (1978, Oper), "Entführung im Konzertsaal" (2000, konzertante Oper), "Staatstheater" (Oper, 1967-70), "Heterophonie" für Orchester (1959-61), "Variationen ohne Fuge" (1971-73), "109 Märsche, um den Sieg zu verfehlen" (1978/79), "Rrrrrr", zehn Stücke für Bläser, Kontrabässe und Schlagzeug (1981/82), " 'Szenario' für Streicher und Tonband" (1981/82), "Die Stücke der Windrose" für Salonorchester (1988-94) u.a.